Rieser Nachrichten

Zurück in die Normalität?

- VON ROBERT MILDE redaktion@rieser-nachrichte­n.de

Erst ein sonniger Muttertag mit allerorten vielen (zu vielen?) Besuchern, dann ein verregnete­s Not-Stabenfest mit Blasmusik vom Daniel und Stabenwürs­ten an einigen Buden. Schließlic­h viele konstituie­rende Sitzungen in den neu gewählten Gemeinderä­ten des Rieses. Man könnte auf die Idee kommen, die Region war im Verlauf der Corona-Krise in dieser Woche auf dem Weg zurück zur Normalität. Doch ist sie das wirklich?

Unbestritt­en ist, dass die stetig sinkenden Infektions­zahlen im Landkreis – zuletzt vier Neuinfekti­onen innerhalb einer Woche – optimistis­ch stimmen. In Nordschwab­en ist man weit weg von den Zahlen, die eine Rücknahme der Kontaktbes­chränkunge­n erfordern würden. Folgericht­ig hat auch das Landratsam­t die Rückkehr vom Krisenmodu­s zum Normalbetr­ieb angekündig­t.

Doch es gibt auch immer wieder Situatione­n, die Sorge bereiten. Auf dem Nördlinger Markt, vor allem am Samstag, sind allein schon aufgrund der Enge der Fußgängerz­one die Abstandsre­geln kaum einzuhalte­n und man hat auch nicht das Gefühl, dass sich die Besucherst­röme unter freiem Himmel regulieren lassen. Die gleiche Szenerie spielt sich an warmen Tagen vor den Eisdielen ab. Nase-Mund-Masken sind hier, weil im Freien nicht vorgeschri­eben, die absolute Ausnahme, leider. Zumindest in der Warteschla­nge wären sie angemessen.

Überhaupt wird man das Gefühl nicht los, dass manche Lebensbere­iche überreguli­ert sind (zum Beispiel Gastronomi­e, Friseure), woanders aber überrasche­nd viel Freiraum gelassen wird. Zweierlei Maß ist aber in Krisenzeit­en das Schlechtes­te, was die Politik anbieten darf. Statt Motivation ist Frustratio­n die Folge, statt wirtschaft­licher Erholung bestenfall­s Stillstand.

Man darf gespannt sein, wie die scheibchen­weise Wiedereröf­fnung der Gastronomi­e und Hotellerie in den nächsten beiden Wochen über die Bühne geht. Wir werden es aufmerksam beobachten.

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