„Dankbar für die Fürsorge“
Ich bin Jahrgang 1940, ein Naturmensch durch und durch. Einsperren? Nein, das geht gar nicht – so waren meine ersten Gedanken. Ja und dann kam die Meldung, dass unser Bayernland uns doch noch Luft zum Atmen lässt. Spaziergänge wurden erlaubt. Wichtige Besorgungen durften erledigt werden. Nachbarschaftshilfe wurde von allen Seiten angeboten.
Meine Kinder und auch meine Enkel – wir begegneten uns in dieser Zeit sehr selten, beinahe gar nicht. Telefoniert wurde sehr viel, über die Familien-App waren und sind wir miteinander verbunden. Die Nachrichten, Bilder und Selfies gingen und gehen noch heute hin und her. Hausbesuch? Nein, in dieser Zeit betrat niemand meine Wohnung. „Mutter, wir wollen dich beschützen“– ja, ich habe verstanden, wenn es mir auch sehr fehlt.
Das Reichen der Hände, die Umarmungen, die Nähe der Familie, das fehlt mir schon sehr. Alles geht nur auf Abstand. Wir Alten sind gefährdet, auch heute noch. Meine Kinder und Enkel sagen es mir immer wieder sehr deutlich. Und wir halten uns daran.
Dankbar, ich bin sehr dankbar für all diese Fürsorge meiner Familie.
Heidi Källner, 79, Nördlingen
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