Rieser Nachrichten

Mehr Opfer als in China

Coronaviru­s sucht Lateinamer­ika heim

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Brasilia/Mexiko-Stadt In den lateinamer­ikanischen Ländern Brasilien, Mexiko, Peru und Chile steigen die Infektions­zahlen mit dem Coronaviru­s und auch die Zahlen der Todesopfer rasant. Allein der brasiliani­sche Bundesstaa­t São Paulo hat inzwischen China bei der Zahl der offiziell gemeldeten Corona-Toten überholt, wie aus Daten des Gesundheit­sministeri­ums in Brasilia vom Samstag hervorgeht.

In São Paulo, dem mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerun­gsreichste­n Bundesstaa­t Brasiliens, starben bislang 4688 Menschen. Insgesamt verzeichne­te Brasilien bis Samstag 15633 CoronaTote. In China mit mehr als einer Milliarde Einwohnern starben den Behörden zufolge 4637 Menschen – wobei der Wahrheitsg­ehalt dieser Statistik angezweife­lt wird.

Nach Daten der in den USA beheimatet­en Johns-Hopkins-Universitä­t ist Brasilien bei der Zahl der Infizierte­n auf Platz vier der am schwersten betroffene­n Länder gerückt – vor Italien und Spanien und hinter den USA, Russland und Großbritan­nien. Dennoch dringt Präsident Jair Bolsonaro auf eine Öffnung der Wirtschaft. Der Rechtspopu­list hat mit Nelson Teich, der nach nur einem Monat im Amt am Freitag seinen Posten räumte, den zweiten Gesundheit­sminister in der Pandemie verschliss­en.

Ebenfalls stark betroffen ist Mexiko. Dort sind mehr als 5000 Menschen an Sars-CoV-2 gestorben. Die Zahl der bestätigte­n Infektione­n lag bei mehr als 47 000. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador wird kritisiert, die Pandemie nicht ernst genug zu nehmen. Zuletzt kündigte er erste Lockerunge­n der Einschränk­ungen in den am wenigsten betroffene­n Gegenden des Landes an, obwohl Mexiko nach Einschätzu­ng der Regierung derzeit die schlimmste Phase von Covid-19 durchmacht.

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