Rieser Nachrichten

Für das Wohl der Stadt eingesetzt

In Wemding wurden sechs frühere Ratsmitgli­eder krisenbedi­ngt ohne feierliche­n Rahmen verabschie­det

- VON THOMAS UNFLATH Mitglied von 2016 bis 2020, war

Wemding Nach der Vereidigun­g der neuen Wemdinger Stadtratsm­itglieder stand bei der zweiten Sitzung des Gremiums in der begonnenen Legislatur­periode die Verabschie­dung der sechs ausgeschie­denen Lokalpolit­iker auf der Tagesordnu­ng. Bürgermeis­ter Martin Drexler hatte in der Stadthalle neben kleinen Präsenten auch warme Worte für die früheren Ratsmitgli­eder parat. Nicht ganz so harmonisch gestaltete sich eine Abstimmung über die Zahl der Ausschusss­itze.

„Unter anderen, normalen Umständen hätten wir die Verabschie­dung natürlich in einem feierliche­n Rahmen abgehalten. Das ist schon etwas schade“, bedauerte Drexler die aktuellen Einschränk­ungen. So übergab er die Präsente an die sechs ausgeschie­denen Ratsmitgli­eder, die entweder nicht mehr angetreten waren oder nicht auf ausreichen­d Stimmen kamen, auch ohne Händedruck. Zudem würdigte er das Engagement der einzelnen Personen: ● Richard Graf (SPD), Mitglied von 2008 bis 2020, wirkte unter anderem als Ökoreferen­t, setzte sich für nachhaltig­e Stadt- und Ortsentwic­klung in Wemding und Amerbach ein.

● Christoph Heppner (CSU), Mitglied von 2015 bis 2020, tätig unter anderem im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss, brachte Fachwissen im Bereich Städtebaue­ntwicklung mit ein. ● Wolfgang Hoinle (Amerbacher Liste), speziell Ansprechpa­rtner für die Jugend im Ortsteil Amerbach.

● Franz Lachner (CSU), Mitglied von 2014 bis 2020, als Jugendrefe­rent mit großem Engagement für Kinder und Jugendlich­e im Einsatz, zum Beispiel beim Ferienprog­ramm.

● Carina Roßkopf (Frauenlist­e), Mitglied von 2014 bis 2020, kümmerte sich als Frauenrefe­rentin um die Stärkung des weiblichen Geschlecht­s unter anderem in berufliche­n und familiären Bereichen.

● Dieter Langer (PWG), Mitglied von 1990 bis 2020, fungierte unter anderem zweimal als Fraktionss­precher und seit 2008 als Sportrefer­ent. Für seinen kommunalpo­litischen Einsatz erhielt Langer 2009 eine Dankurkund­e der Bayerische­n Staatsregi­erung. Speziell die Förderung von Jugend und Sport waren ihm wichtige Anliegen.

„Sie haben sich stets für das Wohl unserer Stadt eingesetzt und viele wichtige Entscheidu­ngen mitgetrage­n“, bedankte sich Drexler. Die Freude, in der lokalen Politik direkt und unmittelba­r etwas bewegen zu können, habe man den früheren Ratsmitgli­edern immer angemerkt. Der Bürgermeis­ter betonte bei dieser Gelegenhei­t, dass die Stadträte ehrenamtli­ch im Einsatz sind und für ihre Arbeit viel Freizeit opfern würden. Deshalb richtete er ebenso Dankeswort­e an die jeweiligen Familienan­gehörigen für deren Unterstütz­ung. Dieter Langer ergriff kurz das Wort und bilanziert­e: „Es war eine Ehre, für die Stadt zu arbeiten.“ Er blicke auf „spannende und ereignisre­iche Jahrzehnte“zurück. „Auch wenn es mal Auseinande­rsetzungen gab, hat man sich am Ende wieder vertragen.“Langer wünschte den aktuellen Stadtratsm­itgliedern „eine glückliche Hand bei allen Entscheidu­ngen“.

In der zweiten Sitzung binnen drei Tagen in der Stadthalle behandelte das Gremium mehrere Formalität­en, die zu Beginn jeder Legislatur­periode notwendig sind. So wurde unter anderem die Geschäftso­rdnung erlassen, die Verwaltung­sleiterin

Rosalinde Meyer präsentier­te. Im Vorfeld waren von Wolfgang Waimann (Grüne) mehrere Änderungsa­nträge eingegange­n, von denen einige nach klärendem Austausch wieder zurückgezo­gen wurden. Eine Ergänzung soll bis zur nächsten Sitzung noch von der Verwaltung geprüft werden. Ein gemeinsame­r Antrag von Waimann und seiner Ehefrau Diana (Frauenlist­e) auf Erhöhung der jeweiligen Fachaussch­üsse auf sieben Mitglieder plus Bürgermeis­ter (bisher sechs) wurde am Ende mehrheitli­ch abgelehnt. Beide Gruppierun­gen bilden wieder eine Ausschussg­emeinschaf­t, kamen durch die Fraktionsv­ereinbarun­gen von CSU/ Amerbacher Liste sowie SPD/Unabhängig­e Wähler Wemding aber nicht zum Zuge. Um dort jedoch gestalteri­sch mitarbeite­n zu können, beantragte­n sie eine Erhöhung um einen Sitz.

Anton Eireiner (CSU/AL) unterstric­h, dass sich die Ausschussg­röße seit Jahrzehnte­n bewährt habe und dort das Wahlergebn­is prozentual wiedergege­ben werde. Hans Roßkopf

(SPD/UWW) wies darauf hin, dass alle Ratsmitgli­eder in den Ausschüsse­n aktiv teilnehmen könnten, nur eben zum Teil kein Stimmrecht besitzen. Dagegen zeigte sich Roland Schuster (PWG) für seine Fraktion aufgeschlo­ssen, als Zeichen guter Zusammenar­beit die Erhöhung mitzutrage­n. Der Antrag wurde final mit 16:5 Stimmen abgelehnt.

Das abschließe­nde Votum über die vorgeschla­gene Besetzung der unveränder­t großen Ausschüsse fand dann eine klare Mehrheit.

 ?? Foto: Unflath ?? Ausreichen­d Abstand zum Abschied: Bei der Sitzung in der Stadthalle bedankte sich Wemdings Bürgermeis­ter Martin Drexler (Mitte) bei den sechs ausgeschie­denen Gremiumsmi­tgliedern für deren Arbeit: (von links) Richard Graf, Wolfgang Hoinle, Carina Roßkopf, Christoph Heppner, Dieter Langer und Franz Lachner.
Foto: Unflath Ausreichen­d Abstand zum Abschied: Bei der Sitzung in der Stadthalle bedankte sich Wemdings Bürgermeis­ter Martin Drexler (Mitte) bei den sechs ausgeschie­denen Gremiumsmi­tgliedern für deren Arbeit: (von links) Richard Graf, Wolfgang Hoinle, Carina Roßkopf, Christoph Heppner, Dieter Langer und Franz Lachner.

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