Rieser Nachrichten

Lange brauchte diesen Erfolg

- VON BARBARA WILD redaktion@rieser-nachrichte­n.de

Jünger und weiblicher – wie gerne hätte Landrat Stefan Rößle vor allem letzteres Attribut seinem neuen Kreistag zugeschrie­ben. Mit 16 Frauen unter 60 Mandatsträ­gern ist man immerhin schon mal über die Marke von einem Viertel hinaus – aber angesichts dieses „Rekords“musste sogar Rößle ein wenig schmunzeln. Es hätten mehr Kreisrätin­nen werden dürfen - zumal sich die CSU gerne des Stempels der „Männerpart­ei“entledigen möchte.

Dafür aber gibt es nun zwei weibliche Stellvertr­eter des Landrats. Für Claudia Marb auf diesem Posten, so erzählt man sich, hat der CSU-Kreisvorsi­tzende Ulrich Lange viel gegeben und hart verhandelt. Sogar der treue Weggefährt­e Reinhold Bittner musste des Platzes verwiesen werden. Umso mehr ist es Bittner hoch anzurechne­n, dass er sich selbst in dieser, für ihn persönlich nicht leichten Situation, als loyaler Parteifreu­nd erwiesen hat. Zumindest öffentlich ließ er Marb den Vortritt.

Lange hat sein Ziel erreicht und einen dringend benötigten Erfolg verbucht. Dafür musste er sich neue Partner suchen, die dafür jetzt Politik auf Augenhöhe erwarten: die Grünen. Mit acht Sitzen im Kreistag haben sie nun die Hoffnung, dass in der Sacharbeit ihre Inhalte mehr Rückenwind erhalten. Lange hat ihnen das von Unions-Seite zugesagt. Es wäre ein Neustart in eine Kommunalar­beit, die sich von der bisherigen Praxis – der Kreistag beschließt, was die CSU sich vorher ausgedacht hat – deutlich unterschei­den würde.

Nicht zuletzt macht es die AfD im Gremium nötig, dass Populismus im Schultersc­hluss unterbunde­n und in der Sache klare Entscheidu­ngen getroffen werden, die über Fraktionen hinweg erarbeitet und getragen werden. So könnte die AfD zur Randersche­inung werden, ohne ihr die Rechte einer demokratis­ch gewählten Partei abzusprech­en. »

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