Rieser Nachrichten

Strenesse-Halle steht vor dem Abriss

Ursprüngli­ch waren 95 Wohnungen auf dem Gelände geplant. Nun werden es nur 58. Was die Größe des Baugebiets mit dem Hallenbad zu tun hat

- VON PHILIPP WEHRMANN

Auf dem Gelände sollen Wohnungen gebaut werden. Was die Größe des Grundstück­s mit dem Hallenbad zu tun hat.

Nördlingen Der Abriss der Strenesse-Lagerhalle­n rückt näher. Vor rund einem Jahr hatte das Mertinger Unternehme­n „Wohnpark Neue Mitte“angekündig­t, dort Wohnungen bauen zu wollen. Zunächst war der Plan umstritten – denn bis dato handelte es sich bei dem ehemaligen Strenesse-Gelände um ein Gewerbegeb­iet, nicht um ein Wohngebiet.

Schon zu diesem Zeitpunkt wurde der Lärmschutz ins Spiel gebracht – und nach wie vor diskutiert der Stadtrat darüber. Am Dienstag sollte der Bauausschu­ss einen neuen Bebauungsp­lan zur Abwägung und Auslegung beschließe­n. Das geplante Gebiet des ersten Entwurfs schrumpfte dabei von 17300 Quadratmet­ern auf nunmehr 6 000. Dort sollen vier Mehrfamili­enhäuser mit insgesamt 58 Wohnungen entstehen.

Die Gebäude werden über jeweils drei Stockwerke und ein sogenannte­s Staffelges­choss verfügen. Das Areal soll über zwei Einfahrten zur Tiefgarage auf der linken und rechten Seite verfügen. Der oberirdisc­he Platz könne laut dem Bauamt gut genutzt werden, auf Parkplätze sei man dort kaum angewiesen.

Grund dafür sind laut Stadtbaume­ister Hans-Georg Sigel emissionss­chutzrecht­liche Unwägbarke­iten. In direkter Nachbarsch­aft befindet sich die Schreinere­i Ziegelmeie­r. Bei dem jetzt geplanten Gebiet könne man einen ausreichen­den Schallschu­tz der Wohnhäuser garantiere­n. Zudem sei der Betrieb durch noch nähere Bebauung „voreingesc­hränkt“.

Ein weiterer Umstand, der den Spielraum auf dem Gelände einschränk­t, liegt rund 100 Meter weiter südlich: das Nördlinger Hallenbad. Bislang sei unklar, welche Dimensione­n es haben wird, ob es über eine Sauna verfügen wird, wie viele Parkplätze benötigt würden, betont Sigel. Im Extremfall brauche man bis zu 150. Das habe Auswirkung­en auf die Wohnbebauu­ng.

Oberbürger­meister David Wittner sagte: „Kritisch für das Hallenbad wird erst der zweite Bauabschni­tt.“Dieser liegt laut dem Bauamt genau auf Höhe der Schreinere­i und ist, was den Schallschu­tz angeht, am problemati­schsten. Wittner betonte, ständig werde mehr Wohnraum gefordert. „Irgendwo muss er entstehen.“

Zu den Preisen der entstehend­en Wohnungen könne man keine Angaben machen, sagte Sigel auf Nachfrage von Dr. Susanne Gabler (SPD). Wolfgang Goschenhof­er (Grüne) betonte, Konflikte mit dem Gewerbe müsse man vermeiden. Bezahlbare­r Wohnraum müsse das Ziel sein, wobei er Zweifel daran habe, dass dieser geplant sei.

Nun wird der Plan den Juni über ausgelegt – wohl sogar bis 10. Juli. Grund dafür ist laut Sigel, dass die Auslegung üblicherwe­ise um die Dauer der Ferien verlängert wird.

Aus dem Gremium hieß es, man solle noch vor der Sommerpaus­e den Bebauungsp­lan beschließe­n, damit der Bauherr bald mit den Arbeiten beginnen kann.

Kommende Woche verhandelt der Haupt- und Finanzauss­chuss über Einsparung­en bei den laufenden Kosten der Stadt. Grund dafür sind die prognostiz­ierten Steuereinb­rüche infolge der Corona-Krise. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sollen Großprojek­te – auch das Hallenbad – erst in mehreren Wochen Thema sein.

Auch das Hallenbad ist im Gespräch, was die Planung des zweiten Abschnitts auf dem ehemaligen Strenesse-Gelände komplizier­ter macht. Ein weiteres Großprojek­t bei dem – anders als etwa bei der Mittelschu­le – noch keine Verträge unterzeich­net sind, ist die Erweiterun­g der Grundschul­e Mitte. Wittner kündigte bereits in der Bauausschu­sssitzung an: „Wir werden bald über das Hallenbad sprechen.“

 ?? Foto: Philipp Wehrmann ?? Die Strenesse-Halle soll bald abgerissen werden, um Platz für vier Mehrfamili­enhäuser mit 58 Wohnungen zu schaffen. Der ursprüngli­che Plan bezog sich auf ein wesentlich größeres Gebiet.
Foto: Philipp Wehrmann Die Strenesse-Halle soll bald abgerissen werden, um Platz für vier Mehrfamili­enhäuser mit 58 Wohnungen zu schaffen. Der ursprüngli­che Plan bezog sich auf ein wesentlich größeres Gebiet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany