Jetzt simmer wirklich durch
Der Tandler freut sich einfach des Lebens
Es isch ja meahr als wia gnuag g’redt wora ieber Nauf- und Nafahra von Schutzbeschdimmunga gäga Corona, do nimm i mi selber ja oo gar ned aus. Abber wias dann am Meede wirklich so weit war und ma hot widder dausa vor di Wirtschafda und Cafés oobeschwert zammahocka, ratscha, mitanander essa und drinka kenna, des war, wia wann a bäaser Zauber vom ganza Land gnomma gwäsa wär. I perseenlich hab’s als earschdes beim Verbeiloffa an’rer Eisdiele erlebt, wo dia Leid an di Disch g’hockt sin, als wia wann „Corona“wirklich nix andres wär als a Biersorte (gibt’s dia ieberhaupt no?). Dass es a weng wenger Disch warad wia soschd, isch ja gar ned aufg’falla, do sin ja vor acht odder nei Monad z’letzschde Mol welche gschdanda. Des earschde Bier und d’s earschde baar Brodwieschd in am Biergarta hom sooo guad g’schmeckt, dass i’s nia vergessa wer, gloob i. Es isch halt oifach a ganz a oogwohnt’s Gfüahl für oser Generation und sogar an alda Dackl wia mi, Entbehrunga aushalda zum müaßa und dann auf oin Schlag zum schbiera, wia schea ebbas isch, was oim lang g’fählt hot.
Des war ja bei di earschde Lockerunga ieberhaupt ned so: Wia dia Gschäfder widder aufg’machd hom, hom si a baar junge Frooa in meim Lada droffa und oina hod vorg’schlaga, a Shopping-Tour durch oina von di gröaßere umliegade Schdädt zum macha, wia’s es hald vor Corona abbl g’machd hom. An Moment lang warad’s ganz euphorisch, bis si dann oina laut ausg’mold hot, wia des aloffa däd: „Bummla kennd ma des ja wohl kaum nenna, es wär meahner so wia a Indiana-Jones-Abenteuer – durchkämpfa von oiner Schlang bis zur nexschda. Noch ewigem Aschdella deffad ma dann bloß mit deane bleede Maska in dia Läda, wo i noch feef Minudda Erschdickungsängschde und Schwindelafäll kriag von meim eig’saugda oigna Kohladioxid.“Und a andra hot ergänzt: „Des kennd ma ja vielleichd no ieberschdanda, abber dann kemmer ja ned amole zwischadurch in a Café zum Verschnaufa odder gmüatlich zum Pizza-Essa.“Noi, des war koi wirklicher Befreiungsschlag und weit weg von dr ersehnta Normalität.
Abber wia i mi dann am Vaderdag mit zwoi Freind auf’s Rad gschwunga hab und mir in an Biergarta auf’s Land nausg’radeld sin, do war dia Welt widder in Ordnung. Wia dann am Bierdisch oiner traurig wora isch, weil ja ooser Mess’ bald wär und ausfallt, hommer beschlossa, dass mer zur eigentlicha Messzeit jed’n Dag mitanander los ziagat und oos mit oos’re Freind in Biergärta odder soschdwo treffad, wo’s a weng an’d Mess’ erinnert. Vielleicht kommd ja dr oi odder ander Schauschdeller auf dia Idää, irgendwo auf’rer Wies a scheas alds Karussell aufzumschdella und jemand andersch schdelld a baar Bierdisch mit Bewirtung dr’zua. In Müncha wollad’s ja oo an Ersatz für’s ausg’fallne Okdoberfeschd schaffa und dia Schdadt voll mit Buda schdella.
Auf jed’n Fall wird’s Läba widder schea. Nur oins hot mi a weng g’wundert: Was hom etliche Wirtsleit am Dag noch nei Wucha zuagschberrde Wirtschafta und endlich widder freigäb’ne Biergärta g’sagt? „Endlich offa, mir hom’s kaum mehr macha kennd“, „Kommad her, Leid, mir hom eich arg vermisst“, „Gottseidank widder a baar Scheine in dr Kass’“? Noi. „Mir hom heit Ruhetag“, hom’s g’sagt. Hoi. D’r Tandler
Tandler