Rieser Nachrichten

Der Edeka in Höchstädt brennt nieder

Im Supermarkt bricht in der Nacht zum Sonntag aus bisher ungeklärte­r Ursache ein Feuer aus. Ein Großaufgeb­ot an Einsatzkrä­ften kann das Gebäude nicht retten

- VON BERTHOLD VEH

Höchstädt Es ist gegen 4.20 Uhr, als Feuerwehrs­irenen in der Nacht zum Sonntag Höchstädte­r aus dem Schlaf reißen. Der Einkaufsma­rkt Edeka in der Lutzinger Straße steht in hellen Flammen. Bernd Pohl wohnt in der Nachbarsch­aft. Er bekommt im Schlaf mit, dass die Alarmanlag­e im Supermarkt angeht. „Es hat getan wie eine Autosirene“, sagt Pohl. Er steht auf und riecht es, dass es irgendwo brennen muss. Als die Feuerwehre­n am Brandort eintreffen, steht der Einkaufsma­rkt bereits in hellen Flammen. Eine gewaltige Feuer- und Rauchsäule ist von Weitem zu sehen.

Der Großeinsat­z der Rettungskr­äfte geht über Stunden. Die Feuerwehre­n Höchstädt, Sonderheim, Deisenhofe­n, Steinheim und Dillingen rücken an. Aber auch das Technische Hilfswerk, die Unterstütz­ungsgruppe Örtliche Einsatzlei­tung, der Rettungsdi­enst des Bayerische­n Roten Kreuzes und die Polizei sind vor Ort. Und auch viele

„Wir haben keine Chance, das Gebäude zu retten.“Einsatzlei­ter Stephan Karg, Kommandant der Höchstädte­r Feuerwehr

Höchstädte­r, die nicht mehr schlafen können, stehen fassungslo­s vor dem Flammenmee­r. „Das darf doch nicht wahr sein“, sagt eine EdekaMitar­beiterin, als sie sieht, wie ihr Markt ein Raub der Flammen wird.

Den Einsatz leitet der Kommandant der Höchstädte­r Feuerwehr, Stephan Karg. „Wir haben keine Chance, das Gebäude zu retten“, erläutert der Einsatzlei­ter zu einem frühen Zeitpunkt unserer Zeitung. Es gehe nun vorrangig darum, ein Übergreife­n der Flammen auf umliegende Gebäude zu verhindern. Nicht weit vom brennenden Supermarkt entfernt befindet sich unter anderem das private Pflege- und Seniorenhe­im der Familie Lipp.

Am Brandort ist auch Höchstädts Bürgermeis­ter Gerrit Maneth. „Ich schaue in solchen Fällen, ob etwas organisier­t werden muss“, sagt Maneth. Der Rathausche­f zeigt sich erleichter­t, dass offensicht­lich keine Menschen im brennenden Gebäude sind. Höchstädt verliere allerdings eine wichtige Einkaufsmö­glichkeit. Der Edeka ist der größte Supermarkt in der Stadt.

Um Worte ringt Rudy Kimmerle, dessen Familie der Einkaufsma­rkt gehört. „Das war’s mit dem Edeka“, sagt Kimmerle konsternie­rt. Es ist nicht der erste Großbrand, von dem das Unternehme­n heimgesuch­t wird. Vor zwei Jahren habe das Höchstädte­r Asylbewerb­erheim, das der Familie gehörte, gebrannt, und jetzt stehe der Edeka in Flammen, sagt Rudy Kimmerle ratlos.

Die Löscharbei­ten dauern bis in den Vormittag hinein an. Die Lutzinger Straße und die B 16 sind über Stunden hinweg gesperrt, der Verkehr wird über die Kohlplatte umgeleitet.

Nach einer ersten Begehung durch den Kriminalda­uerdienst aus Augsburg wird die Kripo Dillingen die Ermittlung­en zur Brandursac­he übernehmen. Polizeiobe­rkommissar Richard Dreller von der Polizeiins­pektion Dillingen informiert am Sonntagvor­mittag auf Anfrage, dass gegenwärti­g noch keine Angaben zur Brandursac­he gemacht werden können. Zur Höhe des Sachschade­ns gibt es ebenfalls noch keine konkreten Angaben. Er dürfte aber laut Dreller bei mindestens einer Million Euro liegen.

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Fotos: Berthold Veh Der Edeka in der Lutzinger Straße in Höchstädt stand in der Nacht zum Sonntag in hellen Flammen. Die Feuerwehre­n konnten ein Niederbren­nen des Gebäudes nicht verhindern.
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Ein Großaufgeb­ot an Einsatzkrä­ften rückte zu den Löscharbei­ten in Höchstädt an.
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Auch der Eingangsbe­reich des Supermarkt­s brannte lichterloh.

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