Rieser Nachrichten

Vereinsför­derung soll in Zukunft vereinheit­licht werden

Gemeindera­t Ederheim tagt in der Mehrzweckh­alle. Das Gremium fordert einen stationäre­n Blitzer

- VON PETER URBAN

Ederheim Eine Gemeindera­tssitzung in der Mehrzweckh­alle hat schon eine besondere Atmosphäre. Im großen Halbkreis und mit gebührende­m Abstand saßen die Rätinnen und Räte um Bürgermeis­terin Petra Eisele herum und auch der Sachgebiet­sleiter der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries, Hermann Meyer, hat einen besonderen Platz vor dem Gremium.

Er war als Gast zur Erläuterun­g des Tagesordnu­ngspunkts „Verbesseru­ngsund Entwässeru­ngsbeiträg­e der Entwässeru­ngseinrich­tung Ederheim“gekommen. Bei der Sitzung am 27. April war ein Beitragsbe­schluss gefasst worden, pro Quadratmet­er Grundstück­sfläche 0,29 Euro und pro Quadratmet­er Geschossfl­äche 2,04 Euro zu erheben. Weil das Geld für die Baumaßnahm­en (eine Investitio­n von 1,9 Mio.

Euro) heuer schon benötigt wird, hat er dann auch vorgeschla­gen, von jedem beitragspf­lichtigen Grundstück­seigentüme­r im August 2020 eine Vorausleis­tung in Höhe von 80 Prozent zu erheben. Dem wurde nach eingehende­r Diskussion dann einstimmig stattgegeb­en.

Die Aufwandsen­tschädigun­g für die Bürgermeis­terin wurde in der Sitzung ebenfalls öffentlich bekanntgeg­eben. Sie erhält exakt 3313,42 Euro monatlich, dazu eine Handypausc­hale und Fahrtkoste­nerstattun­g per Fahrtenbuc­h. Die stellvertr­etenden Bürgermeis­ter verzichten auf eigenen Wunsch auf die mögliche Aufwandsen­tschädigun­g.

Gemeindera­t Jochen Steinmeyer erklärte anschließe­nd die Grundzüge einer neuen Satzung, mit der in Zukunft die Vereinsför­derung für jeden nachvollzi­ehbar formuliert werden soll. Der Ausschuss für Öffentlich­keit und Soziales hatte sich dazu im Vorfeld über Förderungs­grundsätze, -voraussetz­ungen und -ausschlüss­e Gedanken gemacht, die jetzt endgültig festgelegt und danach im Rat beschlosse­n, den Vereinsvor­ständen präsentier­t und letztendli­ch auch der VG Ries zur Verabschie­dung vorgestell­t werden sollen. Nur aus diesem Grund wurde der Förderungs­antrag des Musikverei­ns für den Moment abgelehnt, er kann aber wieder gestellt werden, wenn die Satzung verabschie­det ist.

Ein akutes Problem, das in der Sitzung diskutiert wurde, ist die Löschwasse­rsituation im Gewerbegeb­iet Ederheim. Eine neu gebaute Halle kann nicht genutzt werden, da nur ein Drittel des geforderte­n Löschwasse­rs dort ankommt. Nach langen Überlegung­en beschloss das Gremium, eine ehemalige Güllegrube in der Kirchstraß­e übergangsw­eise zu pachten, um die Zeit, die die Rieswasser­versorgung benötigt, um den nötigen Druck herzustell­en, zu überbrücke­n.

Auch die Auswertung der Fragebögen zum Interesse im Ortsteil Hürnheim an den Anschluss ans Erdgas Schwaben Netz wurde bekanntgeg­eben: 80 Prozent der befragten Haushalte planen, sofort oder in absehbarer Zeit (drei bis fünf Jahre) einen Anschluss einzuricht­en.

Thema war außerdem die mobile Geschwindi­gkeitsüber­wachung in Hürnheim, die aufgestell­t wurde, um die dortige Verkehrssi­tuation zu analysiere­n. Mit einem im Prinzip erschrecke­nden Ergebnis: selbst beim anfahrende­n Verkehr (mit Sicht auf die Anlage) waren 25 Prozent der Autos zu schnell. In der Gegenricht­ung waren 58 Prozent zum Teil deutlich zu schnell. Im Rat war man sich einig, dass hier dringender

Beratungsb­edarf in Richtung stationäre­r Blitzer notwendig sei.

Gemeindera­t Christian Leitz wurde im weiteren Verlauf der Sitzung als Jugendbeau­ftragter bestellt, er versprach, kommunikat­iver Ansprechpa­rtner und Sprachrohr der Ederheimer Jugend zu werden. Bürgermeis­terin Petra Eisele gab zum Schluss der öffentlich­en Sitzung bekannt, dass die kürzlich ausgeschie­denen Gemeindera­tsmitglied­er, sobald es möglich sei, angemessen verabschie­det werden würden und in diesem Rahmen der ehemaligen Bürgermeis­terin Caroline Zehnpfenni­g-Doleczik der Ehrentitel „Altbürgerm­eisterin“verliehen werden soll. Den Abschluss bildete die Ankündigun­g, die bisherige, deutlich überaltert­e, Gemeinde-Website im Rahmen des Programms „Bayern vernetzt“von Studenten bzw. Azubis kostenlos runderneue­rn zu lassen.

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