Die Welt der kleinen Wunder
Die Foto-Ausstellung „Lebensraum Kleingewässer und Feuchtgebiete“im Museum Kulturland Ries gibt Einblicke in die Natur im Ries
Maihingen Sie kennen und schätzen sich schon lange: Museumsleiterin Dr. Ruth Kilian und der Fotograf Helmut Partsch. So sagt Dr. Kilian, dies sei die erste Ausstellung, die sie unbesehen ins Programm aufgenommen hätte und Helmut Partsch, er hätte seine Bilder nirgendwo anders ausstellen wollen.
Eine Win-win-Situation also, für die Macher genauso wie für die Besucher, die diese Schau ab sofort – und bis auf Weiteres sogar kostenlos genießen dürfen. Ein Genuss ist die reine Fotoausstellung tatsächlich. Der 87-jährige Helmut Partsch legt Wert auf die Feststellung, dass seine Bilder lediglich Naturdokumente sind, „keine Fotokunst im eigentlichen Sinne“, doch das mag man angesichts der zahlreichen Exponate nicht recht glauben. Er gewährt mit seinen Bildern faszinierende Einblicke in die Lebensgemeinschaften, die dem Wasser angepasst und von diesem abhängig sind. Es sind eindrucksvolle Aufnahmen, die oft im Detail das arttypische Erscheinungsbild und Verhalten zeigen.
Die Kleingewässer und Feuchtgebiete, in denen er sich mit seiner Kamera vor allem im Wemdinger Ried und den vielen anderen Gebieten der Schutzgemeinschaft „Naturschutz im Ries“bewegt hat, sind wichtige Biotope in der Naturlandschaft. Sie sind Lebensraum und Rückzugsgebiet für eine Vielzahl von – oft genug bedrohten – Tieren und Pflanzen. An deren Schutz und Erhaltung arbeiten die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und der Rieser Naturschutzverein mit großem Einsatz und Erfolg seit fünfzig Jahren.
Fast ebenso lange hat der Fotograf sowohl die Arbeit als auch die Natur begleitet. Er ist Gründungsmitglied bei beiden Vereinen und engagierte sich 42 Jahre lang aktiv. Für seine Fotografien erhielt er zahlreiche Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben.
Schlendert man durch die Ausstellung und vertieft sich in die erklärenden Texte, die jedes Bild begleiten, kann man nachvollziehen, wie sehr Helmut Partsch den Satz von Hans-Peter Dürr verinnerlicht hat: „Wir müssen die Natur nicht als unseren Feind betrachten, den es zu beherrschen und überwinden gilt, sondern wieder lernen, mit der Natur zu kooperieren. Sie hat eine viereinhalb Milliarden Jahre lange Erfahrung. Unsere ist wesentlich kürzer.“
OInformationen Die Ausstellung ist ab sofort Dienstag bis Sonntag von 13-17 Uhr geöffnet, vom 16. Juni an von 10-17 Uhr. Selbstverständlich gelten in diesen Zeiten Mundschutzpflicht sowie Abstandsregeln und beschränkte Besucherzahlen. Näheres unter www.museumkulturlandries.de oder unter der Telefonnumer 09087/920717-0