So lief die Autodisco auf der Kaiserwiese
In Nördlingen fand die erste Veranstaltung dieser Art in Bayern statt
Nördlingen Ein Parkplatz voller Autos, vor ihnen eine große Bühne, die Autos mit je zwei Personen besetzt und die Lautsprecher jeweils auf das Maximum aufgedreht: Eine ungewöhnliche Kulisse war am Wochenende abends auf der Kaiserwiese zu beobachten. Bayerns erste Autodisco fand dort am vergangenen Wochenende in Nördlingen statt. Rund 80 Autos waren an den beiden Abenden jeweils auf dem Parkplatz geparkt. Stellte man das Empfangssignal im näheren Umkreis der Kaiserwiese auf 104,7 ertönten zwischen 21.30 Uhr und 0.30 Uhr am vergangenen Freitag und Samstag die Live-Töne der DJs. Die Insassen feierten gemeinsam mit den DJs auf der Bühne und einer Begleitperson im selben Auto über UKW-Radio eine Party.
Die Frequenz war vor Ort von der Bundesnetzagentur ermittelt und festgelegt worden – und vom Veranstalter für das Wochenende gemietet. Am Freitag stand das Thema „Festival Edition“auf dem
Programm. Die jungen Augsburger DJs „Gigo n Migo“gaben ihren Electro-Mix zum Besten. Unterstützt wurden sie von den beiden DJs „Aviculario“, der vom Festival „Open Beatz“in Wilhermsdorf bekannt ist, und von „Why not“aus Italien. „Die Stimmung ist super“, sagte ein Besucher. „Man ist einfach neugierig, was auf so einer Veranstaltung passiert“, betonte ein anderer. Am Samstag stand der Abend ganz unter dem Motto „90er Party Edition“und aus den Lautsprechern der Autos klangen Songs wie „Crazy in Love“und „Everybody“von den Backstreet Boys, aufgelegt von DJ K-Louis, der aus dem Augsburger Kesselhaus bekannt ist. Veranstalter Eric Simanowski war mit dem Ablauf sehr zufrieden: „Es gab keine Probleme, alle hielten sich an die Regeln – so hat es richtig Spaß gemacht.“Ihr Ziel sei es gewesen, trotz der aktuellen Umstände eine Party zu ermöglichen. Das hätten sie geschafft. Auf der Showbühne waren Licht- und Nebelmaschinen aufgebaut, die Besucher hatten ihre Fenster nach unten gekurbelt und gaben neben den aufgedrehten Lautsprechern ihre Sangeskünste zum Besten.
Getränke und Speisen durften aufgrund des strengen Hygienekonzepts vor Ort nicht verkauft werden, weshalb Getränkekisten und Snacks die Rückbänke der Autos blockierten. „Die Auflagen für eine solche Veranstaltung umfassen seitenlange Ausarbeitungen und ein Konzept, nach dem strengstens gehandelt wird“, sagt Simanowski. Beispielsweise durften die Besucher ihr Auto während des Events nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Polizei vermeldete für das Wochenende keine Auffälligkeiten: „Es handelte sich eher um eine ruhige Veranstaltung.“Einige Partygäste haben sich für ihre Autos etwas besonderes überlegt und beispielsweise Lichterketten und kleine Discokugeln angebracht – so hat sich das Partyfeeling am Wochenende trotz Sicherheitsabstand zwischen den Gästen auf der Kaiserwiese durchsetzen können.