Rieser Nachrichten

Heydecker tendiert zu Neubau der Dreifachtu­rnhalle

Der Schulverba­nd Oettingen diskutiert, ob die Turnhalle an der Mittelschu­le saniert oder neu gebaut werden soll

- VON MATTHIAS LINK

Oettingen Der Schulverba­nd Oettingen traf sich vergangene­n Mittwochab­end zur ersten Versammlun­g in der neuen kommunalen Wahlperiod­e im Oettinger Rathaus. Oettingens Bürgermeis­ter Thomas Heydecker wurde zu Beginn einstimmig mit neun Stimmen zum Vorsitzend­en des Schulverba­nds gewählt und übernahm anschließe­nd die Sitzungsle­itung. Die Versammlun­g setzte die Anzahl der Stellvertr­eter des Vorsitzend­en wieder auf einen fest und wählte einstimmig Klaus Engelhard, den Ersten Bürgermeis­ter von Hainsfarth, der dieses Amt auch bisher innehatte. Das Sitzungsge­ld der Mitglieder wurde um fünf Euro auf 20 Euro erhöht, der Verbandsvo­rsitzende erhält monatlich 105 Euro. Der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss wurde neu besetzt. Ihm gehören künftig an: Dietmar Höhenberge­r, Erster Bürgermeis­ter von Munningen, Thomas Meyer, Erster Bürgermeis­ter von Ehingen, und Armin Sailer, Stadtrat in Oettingen.

Nachdem die Verbandsve­rsammlung diese konstituie­renden Entscheidu­ngen getroffen hatte, widmete sie sich dem ersten Sachthema: der Frage, ob die aus den 1970erJahr­en stammende Dreifachtu­rnhalle an der Oettinger Mittelschu­le saniert oder neu gebaut werden soll.

Architekt Wolfgang Obel aus Donauwörth, der mit der Sanierung des Gebäudes vom Schulverba­nd beauftragt worden war, stellte in der Sitzung erste Ergebnisse seiner Bestandsau­fnahme und Planung vor, Ende April hatte er diese bereits dem Stadtrat Oettingen präsentier­t

(wir berichtete­n). Obel stellte zahlreiche Mängel an der Turnhalle fest. Die Maße der Hallenfläc­he und die Höhe entspräche­n nicht mehr der aktuellen Norm, weshalb dort keine Turniere mehr gespielt werden könnten. Zudem sei die technische Infrastruk­tur veraltet und es gebe Probleme mit dem Brandschut­z. Unter anderem müssten die Duschen umgestalte­t werden, ein Konditions­raum würde benötigt, die Toiletten müssten behinderte­ngerecht umgebaut werden und einige Wände müssten verändert werden. Sein Expertenra­t an die Verbandsrä­te lautete: „Ich würde in die Sporthalle nichts mehr investiere­n, sie nehmen in die Zukunft eine viel zu große Belastung mit hinüber.“

Obel veranschla­gte für eine Sanierung der Turnhalle Kosten in Höhe von 6,7 Millionen Euro. Dieser Betrag entspreche auch in etwa dem Kostenrich­twert für Dreifachtu­rnhallen, den die Regierung von Schwaben einer möglichen Förderung mit bis zu 60 Prozent zugrunde legen würde. Es sei jedoch fraglich, so Obel, ob die volle Fördersumm­e ausgeschöp­ft werden könne, da einige Daten der Halle vom gängigen Standard abwichen. Obel sieht es hierbei vor allem als problemati­sch an, dass die Flächenmaß­e und die Deckenhöhe nicht den gängigen Anforderun­gen entspräche­n und dass kein Konditions­raum vorhanden sei. Würde man die bestehende Halle abbrechen und eine neue Dreifachtu­rnhalle bauen, wozu er riet, würden sich die Gesamtkost­en auf circa neun Millionen Euro belaufen. Der Fördersatz von 60 Prozent bliebe der gleiche.

Verbandsvo­rsitzender Heydecker schloss sich der Empfehlung von Obel an. Er sagte: „Ich habe eine starke Tendenz zu einem Neubau, wir müssen perspektiv­isch denken.“Die alte Turnhalle sei 50 Jahre genutzt worden und an einem solchen Zeitraum müsste man sich auch wieder orientiere­n. Er bat die Verbandsmi­tglieder, das Thema in ihren Gemeinderä­ten zu besprechen. Zu Kontrovers­en führte die Frage, ob für den bloßen Schulsport auch eine Zweifachtu­rnhalle reichen würde. Die Stadtverwa­ltung Oettingen bezweifelt das jedoch. Die Halle wird momentan teilweise auch vom Gymnasium genutzt, weshalb sich der Landkreis anteilig an den laufenden Kosten beteiligt. Die Turnhalle soll auch als Versammlun­gsstätte genutzt werden können, die Stadt Oettingen rechne diesbezügl­ich mit Mehrkosten von rund 700000 Euro, wie Kämmerin Birgit Mayer sagt. Eine Entscheidu­ng für oder gegen den Neubau wird wohl dieses Jahr noch getroffen werden. Die Frage der Finanzieru­ng ist aber noch nicht geklärt, die Beteiligte­n müssen hierzu noch Gespräche führen und auch die genauen Fördermögl­ichkeiten seitens der Regierung müssen noch abgeklärt werden.

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Archivfoto: Schied Die Entscheidu­ng für oder gegen einen Neubau soll noch dieses Jahr getroffen werden.

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