Noch ein Vorschlag für den Funkmast-Standort
Gemeinderat Ehingen diskutiert wieder über einen neuen Vorstoß. Außerdem Thema: eine Naturkegelbahn
Ehingen am Ries Trotz des bereits am 11. März beschlossenen Standortes für den Ehinger Mobilfunkmast am Holzplatz am Stein hat Gemeinderat Matthias Bühler auf einen nochmaligen Entscheid gedrängt. Der Telekom soll noch ein Vorschlag für einen Standort auf Gemeindegebiet gemacht werden. Und zwar einen halben Kilometer weiter nach Westen weg von Ehingen in Richtung des so genannten Holzkreuzes.
Damit löste er einen zum Teil heftigen Disput über die Gültigkeit scheinbar endgültiger Beschlüsse aus und er legte sich auch mit dem Belzheimer Gemeinderat Markus Faaß an, der nicht dulden wollte, dass der Mast „ohne jeden technischen Vorteil bei der Netzabdeckung“
näher an Belzheim heranrücken sollte.
Bürgermeister Thomas Meyer musste das Wortmeldungs-Hinund-Her schließlich abbrechen: „Wir könnten jetzt noch zwei Stunden ohne Einigung weiterreden.“Sein Beschlussvorschlag, das Ansinnen von Mattias Bühler abzulehnen, wurde anschließend allerdings mit Mehrheit abgelehnt. So wird Thomas Meyer diesen neuen Vorschlag der Telekom unterbreiten, obwohl zwischen Gemeinde und Unternehmen seit Monaten kein Kontakt mehr besteht. Eher im Gegenteil: die Telekom hat sich trotz Nachfrage noch nicht mal zum Standort Holzplatz geäußert. Und, schlimmer noch, sie verhandelt offensichtlich an der Gemeinde vorbei mit privaten Grundbesitzern, wohl um „ihren“stets favorisierten Standort in der Nähe des Ehinger Gemeindezentrums durchzusetzen (Matthias Bühler berichtete von zwei angesprochenen Bürgern, die das Ansinnen aber abgelehnt hätten).
Angesichts des Hauptthemas gingen die weiteren Tagesordnungspunkte beinahe unter. Allen voran die Vorstellung der neuen Schriftführerin Verena Schneider aus Belzheim (im Hauptberuf Mitarbeiterin der VG Oettingen), die in Zukunft die Protokolle der Ehinger Gemeinderatsitzungen anfertigen wird. Sie konnte auch gleich notieren, dass die Gemeinde einstimmig beschloss, eine mobile solarbetriebene Geschwindigkeitsanzeige („Smiley“) für knapp über 3000 Euro anzuschaffen.
Beim darauffolgenden Tagesordnungspunkt wurde die Verkehrsberuhigung im Belzheimer Riedfeld besprochen, wo eine Geschwindigkeitsanzeige ebenfalls zum Einsatz kommen könnte. Das Gremium war sich einig, dass die bisher verbauten Materialien zur Verkehrsberuhigung „eher windig“aussehen würden. Gleichwohl gäbe es erste positive Erfahrungen mit der kleinen Absperrung, vor allem die Kinder würden sich daran halten und somit nicht sofort auf die Straße gehen. Vielleicht, meinte Bürgermeister Meyer, würde dieser „kleine Eingriff“in Verbindung mit der Aufstellung der Geschwindigkeitsanzeige doch Früchte tragen. Er schlug vor, den Sommer als Testphase abzuwarten und legte das Thema für den Herbst auf Wiedervorlage.
Auch eine interessante Bauvoranfrage gab es zu besprechen, ein Bürger will eine fast schon in Vergessenheit geratene Naturkegelbahn nebst ehemaligem Bierkeller in Belzheim wiederbeleben. Der Rat beschied das positiv, obwohl niemand von den Mitgliedern eine derartige Lokalität erinnerte.
Zum wiederholten Mal war auch die Anfrage des Bauwagens „Broidaloch“zur Nutzung einer Gemeindehalle als Lagerplatz auf der Tagesordnung, und wieder musste die Anfrage vorläufig negativ beschieden werden, da in dieser Halle noch mehrere Tonnen Salz lagerten, für die es bisher weder eine Verwendung, noch eine andere Lagermöglichkeit, noch eine alternative Verwertung gibt. Bürgermeister Thomas Meyer versprach, das Salz „so schnell wie möglich da raus“zu bringen. Zur Ideenfindung über das Wie ordnete er einen Ortstermin mit allen Räten vor der nächsten Sitzung an.