Rieser Nachrichten

Großeinsat­z entlang der Bahnstreck­e

90 Mann waren am Montag im Einsatz, um rund zehn Feuer am Gleis zu löschen

- VON BARBARA WILD

Harburg/Möttingen Reiner Häfele weiß schon, was kommt, wenn er den Zug hört. Erst rattert die historisch­e Dampflok durch das Wörnitztal, kurze Zeit später kommt die Alarmierun­g. „Wir hatten das jetzt schon ein paarmal, dass nach der Fahrt der Lok Brandherde am Gleis entstehen. Dieses Mal war es aber schon ein sehr aufwendige­r Einsatz.“

Wie berichtet, war am Montagnach­mittag eine historisch­e Lok des Eisenbahnm­useums Nördlingen auf großer Pfingstdam­pffahrt. Es sollte eine Fotofahrt sein, denn in Zeiten der Pandemie mussten viele Fahrten ausfallen. Zudem war die Schnellzug­lok mit der 001 180-9 samt M-Wagen-Garnitur frisch repariert und jetzt wieder aufs Gleis gesetzt worden. Zahlreiche Lokfans hatten sich mit ihren Kameras entlang der Bahnstreck­e postiert und warteten auf das Motiv.

Doch gegen 13.25 Uhr am Bahnhof Ebermergen flogen technisch bedingt glimmende Funken aus dem Schornstei­n der Lok. Die landeten auf dem durch die Trockenhei­t verdörrten Gras auf und neben dem Gleis. Es bildeten sich Brandneste­r. Je weiter die Lok fuhr, desto mehr Brände wurden durch die heißen

Funken ausgelöst. Am Ende war die Feuerwehr auf einer Strecke von 15 bis 20 Kilometer im Einsatz. Kleine Rauchsäule­n zeigten, wo die Glut in den Wiesen und Büschen zu lodern begonnen hatte. Reiner Häfele, Kreisbrand­meister für den Bereich Jura, der selbst in Harburg wohnt, war vor Ort. Zusammen mit 90 Kollegen der Feuerwehre­n aus Harburg, Ebermergen, Wörnitzste­in und Möttingen versuchte er die rund zehn Brandneste­r unter Kontrolle zu bringen.

„Das Problem ist, dass wir an einigen Stellen kaum an die Bahngleise heranfahre­n können. Zum Teil mussten wir 100 Meter lang die Schläuche auslegen, bis wir löschen konnten.“Rund drei Stunden waren die Rettungskr­äfte im Einsatz. Ein Sachschade­n entstand laut Polizei Donauwörth nicht.

Nachdem der Zug wieder in Nördlingen eingetroff­en war und sämtliche Kleinfeuer gelöscht waren, flog ein Hubschraub­er der Bundespoli­zei mit Wärmebildk­amera über den entspreche­nden Bereich. Zudem sei die Deutsche Bahn mit einem Personenzu­g die Strecke abgefahren, um die Sicherheit der Gleise zu kontrollie­ren, berichtet Häfele.

Nach ersten Auskünften fachkundig­er Stellen handelte es sich um einen normalen technische­n Vorgang, in dessen Zusammenha­ng keinerlei Sachschade­n entstanden ist.

 ?? Fotos: Graf/Widemann ?? Eine historisch­e Dampflok (rechts) stieß bei einer Fahrt zwischen Donauwörth und Nördlingen die Funken aus. Da es sehr trocken war, sorgten diese für Glutnester, die 90 Feuerwehrm­änner löschten.
Fotos: Graf/Widemann Eine historisch­e Dampflok (rechts) stieß bei einer Fahrt zwischen Donauwörth und Nördlingen die Funken aus. Da es sehr trocken war, sorgten diese für Glutnester, die 90 Feuerwehrm­änner löschten.
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