Klimageschädigter Wald erfordert Umdenken
Nördlingen Klimanotstand im Wald: Immer mehr heimische Bäume könnten Dürren, Stürmen und Schädlingen zum Opfer fallen, wenn nicht deutlich mehr für den klimagerechten Umbau der Wälder getan wird. Davor warnt die Gewerkschaft IG BAU in einer Pressemitteilung und fordert zusätzliches Forstpersonal auch im Landkreis Donau-Ries. „Zwar hatte die Staatsregierung 2017 angekündigt, bis zum Jahr 2030 insgesamt 200 neue Stellen in der bayerischen Forstverwaltung zu schaffen. Das kann aber nur ein erster Schritt sein. Zudem müssen die Einstellungen zügiger erfolgen“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Schwaben, Michael Jäger. Angesichts des Ausmaßes der Schäden sei langfristig noch mehr Personal nötig und zwar auf der gesamten Waldfläche Bayerns.
Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürften in Bayern in den Jahren 2018 bis 2020 insgesamt rund 26,5 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen. Extreme Wetterlagen und Schädlinge wie der Borkenkäfer werden demnach bis Jahresende eine Waldfläche von 16.100 Hektar vernichtet haben. „Auch wenn zuletzt mehr Regen fiel als in den Vorjahren, bleibt die Lage für die Bäume dramatisch. Neben den besonders anfälligen Monokulturen aus Fichten und Kiefern trifft es mittlerweile sogar die Buche“, so Jäger.
Diese seit Jahrtausenden in Deutschland heimische Art leide zunehmend unter ausgetrockneten Böden und Pilzbefall. Um die Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssten zusätzliche Mischwälder angelegt und an den Klimawandel angepasste Baumarten gepflanzt werden. Der Nachholbedarf beim Waldumbau sei enorm, wie die letzte Bundeswaldinventur zeige. Danach machen Nadelbäume, von denen ein Großteil davon in Monokulturen steht, zwei Drittel der 2,6 Millionen Hektar des bayerischen Waldes aus.