Teamarbeit als Erfolgsrezept
Christina Mayer betreibt seit vergangenem Jahr das Gasthaus Lamm in Marktoffingen. Viele Menschen stehen ihr dabei immer zur Seite
Marktoffingen Jeder in Marktoffingen und im Umkreis kennt das Gasthaus Lamm, das jahrelang von der Familie Gentner geleitet wurde. Früher fanden dort gesellige Tanzabende statt, zu denen Leute aus dem ganzen Ries kamen. Seit 2019 gibt es dort eine neue Chefin.
Christina Mayer betreibt seit März vergangenen Jahres das Lamm in Marktoffingen. Ihr Weg dahin führte sie über mehrere Stationen. Zuerst absolvierte sie eine Lehre zur Hauswirtschafterin, arbeitete dann im Service in Isny-Neutrauchburg im Allgäu, später im Altenheim. Dann entschloss sich Mayer eine Lehre als Köchin zu beginnen. Im Hotel Sonne in Nördlingen schloss sie ihre Ausbildung ab und arbeitete später im Brettl in Nördlingen. Danach bekam sie eine Stelle im Jägerstüble, damals ebenfalls in Nördlingen. Als das Traditionslokal schloss, wurde ein Flohmarkt veranstaltet. Dort lernte Mayer Gerti und Paul Gentner, die Besitzer des Gasthauses Lamm, kennen. „Wir haben uns von Anfang an gut verstanden“, sagt Mayer. Sie entschloss sich, als Aushilfsköchin im Gasthaus Lamm zu arbeiten. Nebenbei half sie im Bildungshaus in Reimlingen und im Jägerstüble in Nördlingen aus. Neun Jahre lang war sie im Gasthaus tätig, bis sich 2019 die Chance ergab, das Lamm zu pachten. In guter Absprache mit der Familie Gentner übernahm sie vor rund 17 Monaten das Gasthaus, das bei vielen Menschen im Umkreis für seine Tanzabende bekannt ist. Mit den Gentners hat Christina Mayer immer noch ein enges Verhältnis. „Sie sind jederzeit für das Gasthaus und mich da“, sagt Mayer.
Das Lamm bietet Platz für mehr als 300 Gäste. Mit einer Wirtsstube, einem Party-Stadel, einem großen Festsaal, in dem etwa 220 Menschen Platz haben, und einem kleinen Biergarten hat Mayers Team alle Hände voll zu tun. Etwa zehn Angestellte gibt es im Lamm. Mayer ist besonders stolz darauf, dass sie die komplette Belegschaft, die schon über mehrere Jahre im Gasthaus gearbeitet hatte, übernehmen konnte. „Wir sind eine tolle Truppe“, schildert sie.
Aber auch ihre Familie packt mit an. Das Gasthaus hat vorwiegend am Wochenende geöffnet, da dort meist große Feste in den vielen Räumen gefeiert werden. Ihr Mann Richard Mayer und die erwachsenen Kinder Nico und Vanessa stehen Christina Mayer dabei immer zur Seite und unterstützen sie, wo es nur geht.
Die Corona-Krise hat natürlich auch das Gasthaus Lamm getroffen.
„Zu diesem Zeitpunkt wäre ich mit meiner Planung komplett fertig gewesen und bereit zum Durchstarten“, erzählt Mayer, die das Gasthaus seit gut einem Jahr führt. Übergangsweise boten sie das gutbürgerliche Essen „to go“an, konnten aber mit den Lockerungen an Pfingsten wieder öffnen. „In solchen Zeiten muss man das Mädel für alles sein“, sagt Mayer lachend. Sie habe sich dabei aber immer auf ihre Belegschaft und die Familie verlassen können.
Keine Familie, aber ein eingespieltes Team
Ein Familienbetrieb ist das Lamm per Definition nicht. Dennoch sind die Belegschaft, die Vorbesitzer des Lamms und die Familie von Mayer ein eingespieltes Team. „Während der Corona-Zeit waren alle schon sehnsüchtig in den Startlöchern für die Wiederaufnahme des Betriebs gesessen“, sagt Christina Mayer.