Rieser Nachrichten

So geht Triathlon in Corona-Zeiten

Der TSV Oettingen meistert die heikle Aufgabe, eine Massenvera­nstaltung unter Hygienebed­ingungen ordentlich über die Bühne zu bringen. Lokalmatad­or Timo Schmitz wiederholt seinen Vorjahress­ieg

- VON THOMAS PAUS

Oettingen Die bundesweit einzige Triathlon-Veranstalt­ung des Wochenende­s fand am Sonntag in Oettingen statt. Wie nicht anders zu erwarten, war der Oettinger Triathlon sehr schnell ausgebucht. Nachdem in diesem Jahr die meisten Veranstalt­ungen der Pandemie zum Opfer fielen, war das Rennen an der Wörnitz auch für Athleten aus ganz Deutschlan­d interessan­t. Sogar ein Teilnehmer aus Hamburg war dabei.

Natürlich war in Oettingen diskutiert worden, ob man sich der Herausford­erung einer Massenvera­nstaltung unter Hygiene-Bedingunge­n stellen sollte, oder ob man lieber bequem absagt. Nachdem aber sowohl die Stadt als auch die Behörden Unterstütz­ung signalisie­rten, fiel die Entscheidu­ng zugunsten der Durchführu­ng. Ein eigens erstelltes Hygiene-Konzept musste sicherstel­len, dass mögliche Infektions­ketten nachverfol­gbar sind. Deshalb fand der 32. Oettinger Triathlon erstmals ohne Zuschauer im Wörnitzbad statt. Lediglich registrier­te Athleten und Helfer hatten Zugang zum Veranstalt­ungsgeländ­e auf der Wörnitz-Insel. Zur Wahrung der Abstandsre­geln waren weitere wichtige Bausteine des Konzepts die Beschränku­ng der Teilnehmer­zahl auf 150, Einzelstar­ts im 15-SekundenAb­stand, der Verzicht auf Staffeln und die Einteilung in drei Leistungsg­ruppen mit jeweils 50 Personen.

Wie immer in Oettingen standen auch in diesem Jahr Hobby-und Leistungss­portler am Start und es galt, so schnell wie möglich 500 m zu Schwimmen, 23,2 km Rad zu fahren und 5 km zu laufen. Am schnellste­n löste die Aufgabe Vorjahress­ieger Lokalmatad­or Timo Schmitz. Der für den TSV Oettingen startende Triathlet freute sich schon vor dem Start über das 23 Grad warme Wasser der Wörnitz, denn als TopSchwimm­er ist er auch ohne Neopren-Anzug schnell. So bekam die Konkurrenz seine Überlegenh­eit bereits in der Auftaktdis­ziplin zu spüren. Mit Tagesbestz­eit von 8:02 min. legte er den Grundstein für den späteren Sieg. Auch auf dem Rad machte er ordentlich Druck. Mit der schnellste­n Rad-Zeit (34:53 min. inklusive Wechsel) und über 40 km/h Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit baute er seinen Vorsprung aus, wohl wissend, dass ihm der extrem schnelle Läufer Fabian Eisenlauer auf den Fersen war. Auf der Laufstreck­e ließ er dann nichts mehr anbrennen. Mit sehr schnellen 18:08 min. für die abschließe­nde Distanz über das Oettinger Rossfeld sicherte er sich den Sieg mit einer Gesamtzeit von 1:01:05 Std. Den zweiten Platz der Gesamtwert­ung sicherte sich der Sieger von 2018, Fabian Eisenlauer vom hep Sports Team. Der Triathlet mit Profilizen­z konnte in allen Diszipline­n überzeugen, zeigte aber vor allem beim abschließe­nden Lauf seine Klasse. Seine 16:35 min. bedeuten einen Schnitt von 3:19 min. pro Kilometer und eine Ziel-Zeit von 1:02:02 Std. Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich in 1:02:55 Std. Joachim Krauth von der Aalener Sportallia­nz. Der AKSieger des Ironman Hamburg von 2019 mischte lediglich im Schwimmen nicht ganz vorne mit.

Beim Damenrenne­n konnte sich zunächst Lea Schmitz vom TSV Oettingen in Szene setzen. Mit ihrer Schwimmzei­t von 9:05 min. hatte die Schwester des Tagessiege­rs zunächst die Nase vorn. Im Verlauf des Rennens fiel sie allerdings mit ihrer Zeit von 1:15:50 Std. auf denund dritten Gesamtplat­z zurück. Den Sieg sicherte sich Sigrid Mutschelle­r von der SG Niederwang­en in sehr schnellen 1:09:59 Std. Damit waren nur neun Männer schneller als sie. Hervorrage­nde Zweite wurde wie schon 2019 Theresa Wild vom La Carrera TriTeam Rothsee in 1:13:28 Std.

Auch in den Altersklas­sen waren die Rieser Athleten schnell unterwegs. Bei den Damen konnten ihre Altersklas­se gewinnen: Lea Schmitz, Theresa Wild, Franziska Krischdat (1:18:06 Std.), Heike Tremmel (1:36:29) und Simone Lechner (1:22:34, alle TSV Oettingen). Martina Tremel (TSV Oettingen in 1.34:48) wurde Zweite in der AK 40.

Bei den Männern gewannen Leonhard Wiedemann (TSV Harburg, 1:07:53), Markus Lutz (TSV Oettingen, 1:13:07), Franz Oschwald (TSV Harburg, 1:23:13) und Stefan

Zeitlmann (TSV Harburg, 1:40:37) ihre Altersklas­sen. Zweite wurden Robert Schebesta (TSV Oettingen, 1:15:07), Alexander Jung (TSV Harburg, 1:10:38) und Gerhard Seiler (TSV Oettingen, 1:42:20). Den jeweils dritten AK-Platz belegten: Marco Frickinger (Lavazza Bar Nördlingen, 1:10:42), Dieter Hecht (Lavazza Bar Nördlingen, 1:15:07), Paul Lechner (TSV Oettingen, 1:17:33) und Konrad Deiner (TSV Harburg, 1:33:05)

Obwohl in diesem Jahr Vieles anders war, war auch Vieles so wie immer. So standen auch diesem Jahr die vier noch verblieben sogenannte­n „Eisernen“am Start. Michael Häcker, Gerhard Seiler, Andi Steppich und Stefan Zeitlmann haben nun auch die 32. Auflage erfolgreic­h ins Ziel gebracht. Auch die Stimmung im Ziel war gewohnt familiär und gut, obwohl die Einhaltung der Abstandsre­geln geboten war.

 ??  ?? Die drei Schnellste­n in Oettingen (von links): Fabian Eisenlauer (2.), Lokalmatad­or und Sieger Timo Schmitz sowie Joachim Krauth (3.).
Die drei Schnellste­n in Oettingen (von links): Fabian Eisenlauer (2.), Lokalmatad­or und Sieger Timo Schmitz sowie Joachim Krauth (3.).
 ?? Fotos: Thomas Paus ?? Die Besten der Frauenkonk­urrenz (von links): Lea Schmitz (3.), Gewinnerin Sigrid Mutschelle­r und Theresa Wild (3.).
Fotos: Thomas Paus Die Besten der Frauenkonk­urrenz (von links): Lea Schmitz (3.), Gewinnerin Sigrid Mutschelle­r und Theresa Wild (3.).

Newspapers in German

Newspapers from Germany