So geht Triathlon in Corona-Zeiten
Der TSV Oettingen meistert die heikle Aufgabe, eine Massenveranstaltung unter Hygienebedingungen ordentlich über die Bühne zu bringen. Lokalmatador Timo Schmitz wiederholt seinen Vorjahressieg
Oettingen Die bundesweit einzige Triathlon-Veranstaltung des Wochenendes fand am Sonntag in Oettingen statt. Wie nicht anders zu erwarten, war der Oettinger Triathlon sehr schnell ausgebucht. Nachdem in diesem Jahr die meisten Veranstaltungen der Pandemie zum Opfer fielen, war das Rennen an der Wörnitz auch für Athleten aus ganz Deutschland interessant. Sogar ein Teilnehmer aus Hamburg war dabei.
Natürlich war in Oettingen diskutiert worden, ob man sich der Herausforderung einer Massenveranstaltung unter Hygiene-Bedingungen stellen sollte, oder ob man lieber bequem absagt. Nachdem aber sowohl die Stadt als auch die Behörden Unterstützung signalisierten, fiel die Entscheidung zugunsten der Durchführung. Ein eigens erstelltes Hygiene-Konzept musste sicherstellen, dass mögliche Infektionsketten nachverfolgbar sind. Deshalb fand der 32. Oettinger Triathlon erstmals ohne Zuschauer im Wörnitzbad statt. Lediglich registrierte Athleten und Helfer hatten Zugang zum Veranstaltungsgelände auf der Wörnitz-Insel. Zur Wahrung der Abstandsregeln waren weitere wichtige Bausteine des Konzepts die Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 150, Einzelstarts im 15-SekundenAbstand, der Verzicht auf Staffeln und die Einteilung in drei Leistungsgruppen mit jeweils 50 Personen.
Wie immer in Oettingen standen auch in diesem Jahr Hobby-und Leistungssportler am Start und es galt, so schnell wie möglich 500 m zu Schwimmen, 23,2 km Rad zu fahren und 5 km zu laufen. Am schnellsten löste die Aufgabe Vorjahressieger Lokalmatador Timo Schmitz. Der für den TSV Oettingen startende Triathlet freute sich schon vor dem Start über das 23 Grad warme Wasser der Wörnitz, denn als TopSchwimmer ist er auch ohne Neopren-Anzug schnell. So bekam die Konkurrenz seine Überlegenheit bereits in der Auftaktdisziplin zu spüren. Mit Tagesbestzeit von 8:02 min. legte er den Grundstein für den späteren Sieg. Auch auf dem Rad machte er ordentlich Druck. Mit der schnellsten Rad-Zeit (34:53 min. inklusive Wechsel) und über 40 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit baute er seinen Vorsprung aus, wohl wissend, dass ihm der extrem schnelle Läufer Fabian Eisenlauer auf den Fersen war. Auf der Laufstrecke ließ er dann nichts mehr anbrennen. Mit sehr schnellen 18:08 min. für die abschließende Distanz über das Oettinger Rossfeld sicherte er sich den Sieg mit einer Gesamtzeit von 1:01:05 Std. Den zweiten Platz der Gesamtwertung sicherte sich der Sieger von 2018, Fabian Eisenlauer vom hep Sports Team. Der Triathlet mit Profilizenz konnte in allen Disziplinen überzeugen, zeigte aber vor allem beim abschließenden Lauf seine Klasse. Seine 16:35 min. bedeuten einen Schnitt von 3:19 min. pro Kilometer und eine Ziel-Zeit von 1:02:02 Std. Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich in 1:02:55 Std. Joachim Krauth von der Aalener Sportallianz. Der AKSieger des Ironman Hamburg von 2019 mischte lediglich im Schwimmen nicht ganz vorne mit.
Beim Damenrennen konnte sich zunächst Lea Schmitz vom TSV Oettingen in Szene setzen. Mit ihrer Schwimmzeit von 9:05 min. hatte die Schwester des Tagessiegers zunächst die Nase vorn. Im Verlauf des Rennens fiel sie allerdings mit ihrer Zeit von 1:15:50 Std. auf denund dritten Gesamtplatz zurück. Den Sieg sicherte sich Sigrid Mutscheller von der SG Niederwangen in sehr schnellen 1:09:59 Std. Damit waren nur neun Männer schneller als sie. Hervorragende Zweite wurde wie schon 2019 Theresa Wild vom La Carrera TriTeam Rothsee in 1:13:28 Std.
Auch in den Altersklassen waren die Rieser Athleten schnell unterwegs. Bei den Damen konnten ihre Altersklasse gewinnen: Lea Schmitz, Theresa Wild, Franziska Krischdat (1:18:06 Std.), Heike Tremmel (1:36:29) und Simone Lechner (1:22:34, alle TSV Oettingen). Martina Tremel (TSV Oettingen in 1.34:48) wurde Zweite in der AK 40.
Bei den Männern gewannen Leonhard Wiedemann (TSV Harburg, 1:07:53), Markus Lutz (TSV Oettingen, 1:13:07), Franz Oschwald (TSV Harburg, 1:23:13) und Stefan
Zeitlmann (TSV Harburg, 1:40:37) ihre Altersklassen. Zweite wurden Robert Schebesta (TSV Oettingen, 1:15:07), Alexander Jung (TSV Harburg, 1:10:38) und Gerhard Seiler (TSV Oettingen, 1:42:20). Den jeweils dritten AK-Platz belegten: Marco Frickinger (Lavazza Bar Nördlingen, 1:10:42), Dieter Hecht (Lavazza Bar Nördlingen, 1:15:07), Paul Lechner (TSV Oettingen, 1:17:33) und Konrad Deiner (TSV Harburg, 1:33:05)
Obwohl in diesem Jahr Vieles anders war, war auch Vieles so wie immer. So standen auch diesem Jahr die vier noch verblieben sogenannten „Eisernen“am Start. Michael Häcker, Gerhard Seiler, Andi Steppich und Stefan Zeitlmann haben nun auch die 32. Auflage erfolgreich ins Ziel gebracht. Auch die Stimmung im Ziel war gewohnt familiär und gut, obwohl die Einhaltung der Abstandsregeln geboten war.