Deal im Prozess um 500 Kilo Kokain?
Verhandlung in Memmingen gegen sechs Männer gestartet
Memmingen/NeuUlm 500 Kilogramm Kokain in Bananenkisten in Neu-Ulm versteckt: Vor dem Landgericht Memmingen hat am Donnerstag der Prozess um einen der aufsehenerregendsten Drogenfunde der Region begonnen. Wegen der vielen Prozessbeteiligten – unter anderem sechs Angeklagte und 13
Verteidiger – fand die Verhandlung unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in der Stadthalle Memmingen statt.
Die sechs Angeklagten aus Albanien müssen sich, wie berichtet, wegen bandenmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren vor. Bislang haben sich die Angeklagten nicht zum Tatvorwurf geäußert.
Am ersten Prozesstag regten die Verteidiger ein Rechtsgespräch zwischen allen Beteiligten an, um einen sogenannten Deal auszuhandeln: Das Gericht legt einen zu erwartenden Strafrahmen vor, wenn die Angeklagten mit einem aussagekräftigen Geständnis entgegenkommen.
Auch die Staatsanwaltschaft muss zustimmen. Vermutlich, so sagte es Vorsitzender Richter Christian Liebhart, lasse sich der Tatvorwurf einer Bande nicht nachweisen, damit sinkt die Höhe der Freiheitsstrafe. Liebhart bot Strafrahmen zwischen fünf Jahren, sechs Monaten und sieben Jahren, drei Monaten an. Ob der Deal zustande kommt, klärt sich in der heutigen Sitzung.