Langer Streit um neue Regeln
Es hat gedauert, doch dann haben sich die Politiker doch auf einen Plan geeinigt
Schon vor dem Treffen gab es Streit. Denn Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Chefs und Chefinnen der 16 deutschen Bundesländer waren sich uneinig: Wie kann man die Ausbreitung des Coronavirus am besten bremsen? Trotzdem kamen bei dem Treffen am Mittwoch Ergebnisse heraus. Wir erklären, welche das sind und wie es in Deutschland weitergehen könnte.
Was haben die Politiker und Politi kerinnen vereinbart? Ab jetzt ist es so: Wenn sich innerhalb von sieben Tagen in einer Region von 100000 Menschen mehr als 35 Leute neu anstecken, dann gelten strengere Regeln. Das betrifft unter anderem die Maskenpflicht und die Zahl der Gäste bei Feiern, also etwa auf Geburtstagen.
Konnten die Politiker sich bei allen Streitthemen einigen? Nein. Viele Menschen hatten gehofft, dass die Politiker sich auf gemeinsame Regeln für Urlauber einigen. Denn es gibt unterschiedliche Regeln, ob und wann Bundesländer Urlauber aufnehmen, die aus Regionen mit vielen Infizierten kommen. Das sorgt für Chaos. Doch das bleibt erst mal so.
Mindestens bis zum 8. November wird jedes Bundesland wohl eigene Regeln aufstellen. Dann soll noch mal darüber gesprochen landen müssen etwa Cafés und Restaurants eine Weile schließen. Und in Frankreich dürfen die Menschen in den großen Städten zwischen neun Uhr abends und sechs Uhr morgens nicht mehr aus dem Haus gehen. Es sei denn, sie haben einen triftigen Grund. Für die Besitzer von Restau rants in beiden Ländern ist das ein großes Problem. Denn müssen sie schließen oder haben abends keine Gäste mehr, verdienen sie weniger oder sogar gar nichts. (dpa)
werden. Es stecken sich gerade so viele Menschen neu an.
Reichen die Regeln?
In Deutschland
ist die Zahl der Infizierten so hoch wie noch nie. Das meldeten Fachleute am Donnerstag. Allerdings sagen sie auch: Wir testen gerade viel mehr Leute auf das Virus als im Frühling. Deshalb sei es nicht ungewöhnlich, mehr Ansteckungen zu entdecken. Ob die neuen Ideen der Politiker das Virus bremsen, wird man erst in ungefähr zwei Wochen sagen können. Denn wenn Menschen sich anstecken, dauert es oft bis zu 14 Tage, bis sie sich krank fühlen und getestet werden. Erst dann kann man sie überhaupt mitzählen. Im Frühjahr mussten etwa Schulen und die meisten Geschäfte schließen, es kam zum Lockdown (gesprochen: lockdaun).
Gibt es wieder einen Lockdown, wenn die Infiziertenzahlen weiter steigen? Bayerns Regierungschef Markus Söder sagte: „Wir sind dem zweiten Lockdown eigentlich viel näher, als wir das wahrhaben wollen.“Mut machte aber der Gesundheitsminister. Er meint: Ein zweiter Lockdown werde nicht nötig, wenn alle Menschen sich an die Schutzmaßnahmen halten. „Wir haben es selbst in der Hand, diese Entwicklung zu stoppen.“
Umweltschützer fordern es schon lange: Wir Menschen müssen weniger Kohlendioxid in die Luft pusten. Dieses Gas entsteht etwa, wenn Fabriken laufen, wenn wir heizen, Auto fahren und mit dem Flugzeug fliegen. Das Gas wird abgekürzt auch CO2 genannt.
Zwar ist CO2 nicht grundsätzlich schädlich, wir brauchen es sogar zum Leben. Doch wenn zu viel davon bei uns herumfliegt, erhitzt sich die Erde. Das kann schlimme Folgen haben, etwa für die Natur.
Inzwischen hat sich das aber wieder geändert
In den letzten Monaten ist tatsächlich weniger CO2 ausgestoßen worden. Das berichteten Forscher am Mittwoch. Der Grund dafür war die CoronaKrise. Es gab zum Beispiel weniger Straßenverkehr. Auch viele Fabriken waren länger geschlossen. Und auch viel weniger Flugzeuge und Schiffe waren unterwegs.
Für das Klima wäre das eigentlich eine gute Nachricht. Aber die Forscher sagten auch: Inzwischen wird häufig wieder genauso viel CO2 in die Luft gepustet wie vor dem Beginn der Krise. Sie fordern deshalb: Der Ausstoß von CO2 muss dauerhaft niedriger werden.