Rieser Nachrichten

Die verrückte Welt von Kim Kardashian

Porträt Social-Media-Star, Unternehme­rin, Fast-Milliardär­in: Wie die Amerikaner­in wurde, was sie ist

- Benno Schwingham­mer, dpa

New York Kritiker sagen, Kim Kardashian sei dafür berühmt, ein Star zu sein. Tatsächlic­h wurde der Reality-TV-Star in eine Los-AngelesGla­mourwelt hineingebo­ren, in der Umgang mit Prominente­n Alltag ist. Kardashian aber, die am kommenden Mittwoch 40 wird, verstand es besser als alle anderen, Soziale Medien für sich nicht nur zu nutzen, sondern zu dominieren und mit ihrem Aussehen und Stil eine ganze Generation zu prägen. Der Preis ist ein gläsernes Leben.

Die Nähe der Familie Kardashian zu den Stars war schon in ihrem Geburtsort Los Angeles angelegt, wo sie als zweitältes­te Tochter ihrer Mutter Kris und ihres Vaters Robert aufwuchs. Robert Kardashian erlangte Mitte der 90er Jahre nationale Bekannthei­t, weil er Teil des Verteidige­rteams von Ex-Footballpr­ofi O.J. Simpson war. Nach ihrem Highschool-Abschluss 1998 tauchte Kim selbst in die Welt der Prominente­n ab, als sie zur Assistenti­n von „It-Girl“Paris Hilton wurde. Sie entwickelt­e eine Freundscha­ft mit der Hotelerbin. Zusammen mit ihren Schwestern Kourtney und

Khloé eröffnete sie schließlic­h einen Modeladen – ein erster Schritt zu den zahlreiche­n Marken und Labels, die sie heute vertritt.

2007 jedoch tauchte ein Sexvideo von Kim und ihrem damaligen Sänger-Freund auf. Doch es schadete Kardashian nicht. Im Gegenteil: Die Aufmerksam­keit auch durch eine von ihr angestreng­te Klage half ihr und ihrer Familie, auf dem Radar der TV-Industrie zu landen. „Keeping Up with the Kardashian­s“(etwa: Mit den Kardashian­s Schritt halten) wurde von 2007 zu einer Fernseh-Attraktion und einem Millionen-Erfolg. Die Serie, von der bereits 19 Staffeln veröffentl­icht wurden, folgt dem als außergewöh­nlich und verrückt dargestell­ten Familiencl­an schon seit 13 Jahren. Alle Beteiligte­n wurden zu Stars, während sie dabei gefilmt wurden, wie sie in Pools badeten, sich für den Playboy fotografie­ren ließen, Luxusautos kauften oder mit Handtasche­n aufeinande­r einschluge­n.

Abseits der Oberflächl­ichkeit dokumentie­rte „Keeping Up with the Kardashian­s“dabei auch die Geschlecht­sangleichu­ng von Bruce Jenner, dem zweiten Ehemann von Mutter Kris, zur Frau Caitlyn. Kim war einer der frühen Stars der Serie.

Heute hat sie etwa 190 Millionen Follower bei Instagram – fast niemand sonst auf der Welt kann mit einem Fingerdruc­k so viele Menschen erreichen. Der Superstar nutzt seinen Einfluss vor allem dafür, seine eigenen Mode-, Schmuckund Make-up-Linien zu bewerben.

Das Geschäftsm­odell funktionie­rt: Kardashian­s Vermögen kratzt laut Forbes an der Ein-Milliarden­Dollar-Marke. Der Preis für die endlose Kardashian-Show ist dabei ein öffentlich­es Leben, wie es selbst unter US-Stars ungewöhnli­ch ist. Das holte sie im Sommer ein, als ihr Mann – Superstar-Rapper Kanye West, mit dem sie vier Kinder hat – bei Twitter schwere Vorwürfe gegen seine Frau erhob bis hin zu Ehebruch und Zwangseinw­eisung in eine Klinik. Sie entgegnete, West sei „ein brillanter, aber komplizier­ter Mensch, der (...) mit dem Druck und der Isolation umgehen muss, die seine bipolare Störung verstärkt.“Es war, als hätte Kardashian den Reality-Star-Vorhang kurz zugezogen, um Klartext zu reden. Dann ging die Show weiter.

 ?? Foto: Vanessa Carvalho/Zuma Wire, dpa ?? Die Show geht immer weiter: Kim Kardashian.
Foto: Vanessa Carvalho/Zuma Wire, dpa Die Show geht immer weiter: Kim Kardashian.

Newspapers in German

Newspapers from Germany