Rieser Nachrichten

Seehofers rechte Hand plante Almarin‰Besuch

Staatssekr­etär Volkmar Vogel sagt allerdings kurzfristi­g wegen Corona ab

- VON PHILIPP WEHRMANN

Mönchsdegg­ingen Zweieinhal­b Jahre ist es her, dass das Almarin für eine Woche öffnete. Die Rufe spielender Kinder schallten durch das Bad, über dem Außenbecke­n stieg Dampf auf, in die Ruine mit Blick über den Rieskrater kehrte Leben ein. Früher machte die Gemeinde damit bis zu 300000 Euro Verlust pro Jahr. Ein privater Investor übernahm, 2010 schloss das Bad nach dessen Insolvenz.

Eigentlich stand der Abriss bevor. Die Mönchsdegg­inger protestier­ten, planten den einwöchige­n Versuch. Ihr langfristi­ges Ziel: die Wiedereröf­fnung des Almarin. Es folgte ein Hin und Her, bei dem es hauptsächl­ich um die Frage ging: Welche Gemeinden beteiligen sich? Denn eines war von Anfang an klar: Mönchsdegg­ingen würde das Bad nicht alleine stemmen, wie das Dorf es seit der Eröffnung im Jahr 1975 getan hatte.

Ein Fachbüro errechnete Investitio­nskosten von 7,3 Millionen Euro – ohne Sauna und Außenberei­ch. Für die Betriebsko­sten geht das Büro von 875 000 Euro aus, der Fördervere­in setzte 175000 Euro an. Die Differenz geht unter anderem auf den Umstand zurück, dass das Büro von mehr hauptamtli­chem Personal ausgeht, der Fördervere­in ehrenamtli­che Kräfte einbezieht. Mönchsdegg­ingen hat heuer in Absprache

mit der Almarin-Arbeitsgru­ppe ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, um Klarheit zu schaffen. Theoretisc­h stünde eine Förderung von 900 000 Euro bereit – die sagten Bund und Freistaat im Juni 2019 zu. Immer wieder war die Rede von einer Förderung von 90 Prozent der förderfähi­gen Kosten.

In der Zwischenze­it hat sich in Nördlingen etwas getan, was Auswirkung­en auf das Almarin haben könnte: Die Stadt will ihr Hallenbad nicht sanieren, sondern ein neues im Rieser Sportpark mit fünf oder sechs Bahnen sowie einer kleinen Rutsche bauen. Auch ein Saunaberei­ch mit drei Saunen ist angedacht.

Am Dienstag wollte eigentlich Volkmar Vogel (CDU), Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Bundesinne­nministeri­um, das Almarin mit

Bundestags­abgeordnet­em Ulrich Lange (CSU) besuchen. Der Termin platzte kurzfristi­g: Interne Vorschrift­en im Ministeriu­m untersagen wegen der steigenden CoronaFall­zahlen neuerdings solche Dienstreis­en. Der Termin soll nachgeholt werden, möglicherw­eise im Frühjahr.

Rolf Bergdolt, Vorsitzend­er des Fördervere­ins, ist zuversicht­lich: Wenn das neue Gutachten vorliege, müsse das Almarin so geplant werden, dass die Betriebsko­sten möglichst gering seien, etwa durch automatisc­he Kassensyst­eme. „Dass die Bürgermeis­ter der teilnehmen­den Gemeinden Planungssi­cherheit bei den Betriebsko­sten haben, ist zentral“, betont er. Die Pläne Nördlingen­s beeinträch­tigen das Almarin nicht. „Wir brauchen beide Bäder.“

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Volkmar Vogel

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