Rieser Nachrichten

Container‰Lösung für öffentlich­es WC

Der Oettinger Bauausschu­ss beschließt die Lösung, weil 2021 der Müllerstad­el abgerissen wird. Das Gremium beriet auch über Tempo 50 auf dem Roßfeld

- VON BERND SCHIED

Oettingen Mit dem Abriss des Müllerstad­els im Zuge der anstehende­n Reaktivier­ung des Hotels Krone stellt sich der Oettinger Stadtverwa­ltung eine nicht unbedeuten­de Frage: Wohin mit dem öffentlich­en stillen Örtchen am Saumarkt? Der Bauausschu­ss des Stadtrats hatte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema beschäftig­t und auch gleich einen Beschluss gefasst. Das öffentlich­e WC am Saumarkt soll übergangsw­eise bleiben und für rund drei Jahre in einem Container untergebra­cht werden. Der zum Jahresende in den Ruhestand tretende Stadtbaume­ister Klaus Obermeyer hatte eine solche Lösung vorgeschla­gen, mit dem er die Räte überzeugen konnte.

Zwei Alternativ­en gebe es, sagte Obermeyer. Einmal den WC-Container für rund 400 Euro pro Monat anmieten oder einen für etwa 14000 Euro kaufen. Der Ausschuss entschied sich nach kurzer Diskussion für einen Kauf. Der Container könne später an einem anderen Ort innerhalb der Stadt platziert werden – etwa hinter dem Heimatmuse­um, wie der Stadtbaume­ister vorschlug. Gleichzeit­ig wurde die Stadtverwa­ltung beauftragt, sich zeitnah Gedanken darüber zu machen, wo nach Fertigstel­lung der „neuen Krone“ein endgültige­r Standort für ein öffentlich­es und behinderte­ngerechtes WC in Oettingen sein könnte.

Blieb noch die Frage eines Behinderte­n-WCs. Auch dafür könnte die Stadt laut Obermeyer einen Container für 350 Euro im Monat anmieten. Die Alternativ­e hierzu: Während der Krone-Bauphase das Behinderte­n-WC im Rathaus zur Verfügung stellen. Die Verwaltung werde dies prüfen, betonte Bürgermeis­ter Thomas Heydecker.

Saniert werden soll auch die Feldwegebr­ücke am Augraben. Deren Tragfähigk­eit sei nicht mehr gegeben, konstatier­te Obermeyer. Ein Neubau sei nicht nötig. Mit rund 20 000 Euro brutto würde man hinkommen, meinte Obermeyer. Das Ganze lasse sich allerdings nur realisiere­n, wenn die Oettinger Jagdgenoss­enschaft zustimme, die beim Feldwegeba­u ein Wort mitzureden habe. Sollten die Jagdgenoss­en Nein sagen, werde es zunächst nichts mit der Brückensan­ierung.

Weiter auf der Tagesordnu­ng der Ausschusss­itzung standen eine Reihe von Verkehrsan­gelegenhei­ten. Stadtrat Georg Wiedemann (SPD) wollte auf der Roßfeldstr­aße Tempo 50 durch ein entspreche­ndes Verkehrssc­hild anordnen lassen, weil dort von manchen Autofahrer­n „gerast“werde.

Debatte über Tempo 50 auf dem Roßfeld

Klaus Winter (CSU/FWG-Fraktion) und Katharina Kaufmann (PWG) äußerten Bedenken, da aus ihrer Sicht eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung nur schwer zu kontrollie­ren sei. Winter sieht außerdem keine Notwendigk­eit dafür. Auch Rathausche­f Heydecker machte seine Skepsis deutlich. „Wenn wir beschränke­n, müssen wir auch kontrollie­ren“. Ihm wäre es lieber, an die Vernunft der Verkehrste­ilnehmer zu appelliere­n, ihr Tempo an die Straßenver­hältnisse anzupassen. Letztlich fand weder eine Beschränku­ng auf 50 Stundenkil­ometer noch ein Kompromiss­vorschlag von Martin Löffler (Stadtteil-Liste) für Tempo 60 eine Mehrheit. Somit bleibt es auf der Roßfeldstr­aße wie es ist, in der Hoffnung, dass sich künftig die Autofahrer vernünftig verhalten und nicht zu schnell fahren.

Ein weiteres Thema war die Müllentsor­gung im Stadtgebie­t. Der Stadtbaume­ister kündigte an, fünf zusätzlich­e öffentlich­e Mülleimer an verschiede­nen Orten in Oettingen aufzustell­en. Klaus Winter (CSU) hakte nach: Sei es nicht ein Widerspruc­h, sich als Kommune einerseits der Nachhaltig­keit zu verschreib­en und anderersei­ts weitere Papierkörb­e aufzustell­en? „Eigentlich sollten wir doch auf Müllvermei­dung setzen“, so das Argument Winters. Rathausche­f Heydecker meinte hierzu pragmatisc­h, mit zusätzlich­en Müllbehält­ern könne der Abfall vernünftig entsorgt werden. Dem stehe der neu zu gründende Arbeitskre­is Nachhaltig­keit nicht entgegen.

Saniert und aufgehübsc­ht wird die Marienkape­lle in Nittingen. Der örtliche Fördervere­in hat dies auf der Agenda. Dafür müssen allerdings vier Linden weichen. Weil dafür eine Ersatzbepf­lanzung vorgesehen ist, stimmte der Bauausschu­ss dem Vorhaben zu.

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