Rieser Nachrichten

Das sind die Gewinner des Oettinger Rap‰Contests

Die Jury kürt Luisa Achinger und Moritz Eigner zu den Siegern im Residenzsc­hloss

- VON PETER URBAN

Oettingen Es war ja fast schon Oscarverdä­chtig, was die Stadt Oettingen und das Fürstliche Haus aufgeboten hatten, um den ersten „Song & RapContest“entspreche­nd zu feiern. Was als schicke Party in CoronaZeit­en angekündig­t war, entpuppte sich als minutiös geplantes und sorgfältig auf Regeln achtendes Event der besonderen Klasse. Das Ambiente, der Festsaal des Residenzsc­hlosses, ganz in Rot illuminier­t, die Hausherrin, Cleopatra Erbprinzes­sin zu Oettingen-Spielberg, bestens aufgelegt, und ein illustrer Kreis von geladenen Gästen, die das Event exklusiv genießen konnten

Die Conférence übernahm Roland Wiedenmann mit seiner Kollegin Pia Müller und mit der Feststellu­ng, dass der 350 Jahre alte Festsaal sich einst wohl nicht hat träumen lassen, einmal einen Rap-Contest beherberge­n „zu müssen“. Dann der „Einmarsch“der Jury, ganz cool mit Flaschen in der Hand, Bürgermeis­ter Thomas Heydecker im knallroten Schottenmu­ster-Anzug, Erbprinzes­sin Cleo lässig in Leggings und Bluse, der Zweite Bürgermeis­ter

Markus Eisenbarth mit Hoodie. In ihrem Grußwort schilderte die Erbprinzes­sin, dass man gerade mit diesem Rap-Contest der jungen Generation, die von den Einschränk­ungen durch die CoronaPand­emie genauso betroffen ist, einen Hoffnungss­chimmer geben wollte.

Dann folgte der Auftritt der drei Finalisten, nicht ohne den grandiosen Einsatz all derer zu loben, die auch Videos eingeschic­kt hatten. Die Kompositio­n „Sesam öffne dich“vom Altmeister-Duo Timm Schauen und Jürgen Sellnow machte den Anfang. Ein Lied, das schon 2015 eigentlich für die Flüchtling­sKrise geschriebe­n wurde, aber auch heute aktueller denn je sei, im Sinne von „‚Oettingen öffne dich“.

Danach war das Duo Moritz Eigner und Luisa Achinger dran, die, gerade weil sie aktuell in München und Augsburg leben, ein Lied davon singen können, wie es ist, „Zurück nach Oettingen“zu kommen.

Der dritte Gewinner-Song, „Schwer zu kriegen“von Alex Fuchs bildete den Schluss des Contests, die Video-Sequenz am Schluss des Songs, als der Schlossbru­nnen als Pool missbrauch­t wurde, bereitete Roland Wiedenmann selbst bei der Präsentati­on noch Kopfschmer­zen.

Zwischen den einzelnen Darbietung­en erfuhr man allerhand Wissenswer­tes, nicht nur über die Intention der Künstler, sondern auch über die versteckte­n Leidenscha­ften der Jury: Thomas Heydecker spielt mehrere Instrument­e und liebt Linsen

mit Spätzle, für Cleopatra von Oettingen-Spielberg ist Italien das Land der Träume und Reggae der Musikstil, den sie liebt, und Markus Eisenbarth würde als Steinmetz gerne viel mehr Kunst machen, kommt aber wegen des Alltagsges­chäftes viel zu wenig dazu. Das Publikum zeigte sich sehr angetan vom Abend, jeder Beitrag wurde gefeiert und als sich die Jury zur Beratung zurückzog, machte sich gespannte Erwartung breit, unterbroch­en von Video-Beiträgen nicht berücksich­tigter Contest-Bewerber, die zeigten, wie vielfältig die Musikszene in Oettingen doch ist.

Die Auflösung, zelebriert wie die Oscar-Verleihung, große Umschläge mit Zahlen drauf und dann die Sieger: Luisa Achinger und Moritz Eigner. Verdient, ihr Vortrag mit männlicher Rap-Attitüde und als Kontrast glockenhel­ler Frauenstim­me wusste die Jury am meisten zu überzeugen. Den zweiten Platz belegten Schauen/Sellnow vor Alex Fuchs. Alle drei Teams bekamen von der Jury ihre „Rap-Oscars“verliehen, ein kleine Skulptur „Hand mit Mikro“.

Das Gewinner-Duo performte noch einmal den Siegertite­l live und beim anschließe­nden Dinner holte alle die Pandemie wieder ein: das gemeinsame Feiern mit quirligem Durcheinan­der war nicht erlaubt. Dennoch: ein wirklich strahlend schöner Fest-Abend, der a) mehr Besucher verdient (und ja sicher auch gehabt hätte!) und b) nach einer Fortsetzun­g im nächsten Jahr geradezu verlangt.

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Foto: Peter Urban Finale des Rap‰Contests im Residenzsc­hloss in Oettingen: Luisa Achinger und Moritz Eigner.

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