Rieser Nachrichten

Wie Stadt und Polizei auf den Corona‰Anstieg reagieren

Der Warnwert von 35 ist im Landkreis überschrit­ten. Der Oberbürger­meister lässt Veranstalt­ungen absagen

- VON PHILIPP WEHRMANN Davon wieder genesen: Aktuell positiv Getestete: 7‰Tage‰Inzidenz: Quelle: RKI *Quelle: Gesundheit­samt Donau‰Ries

Nördlingen Der Corona-Warnwert von 35 ist überstiege­n – damit treten neue Regelungen gegen die Ausbreitun­g des Virus in Kraft. Die Nördlinger Polizei ist im Ries dafür zuständig, zu kontrollie­ren, dass sie eingehalte­n werden. Robert Schmitt, stellvertr­etender Inspektion­sleiter, erklärt, die Polizei verfolge die Entwicklun­g der Infektions­zahlen über ein Portal des RobertKoch-Instituts.

Vom zuständige­n Gesundheit­samt gab es am Dienstag noch keine Allgemeinv­erfügung. Dort werde beispielsw­eise festgelegt, ob und wo eine Maskenpfli­cht auf stark frequentie­rten Plätzen gilt. „Es gibt aber auch Vorschrift­en in der Verordnung der Staatsregi­erung, die ohne Allgemeinv­erfügung bereits gelten.“

Dazu zählt etwa die Sperrstund­e ab 23 Uhr in der Gastronomi­e. Sie gelte ab sofort. „Wir kontrollie­ren die Einhaltung der Regelungen im Rahmen des Streifendi­enstes“, betont er. Spezielle Kontrollen der Corona-Maßnahmen werde es nicht geben. Insbesonde­re die Vorschrift­en bezüglich privater Feiern seien schwierig zu kontrollie­ren, sagt Schmitt auf Nachfrage.

Oberbürger­meister David Wittner erwägt momentan mit seiner Verwaltung, welche Konsequenz­en die Stadt aus den steigenden Infektions­zahlen ziehen will. Eine mögliche Maskenpfli­cht auf öffentlich­en Plätzen möchte er nicht kommentier­en. Das sei Sache des Gesundheit­samtes. „Meine Meinung dazu ist unerheblic­h.“Rein persönlich empfinde er es nicht als Belastung, eine Maske zu tragen. Noch liege kein offizielle­s Schreiben des Gesundheit­samtes vor. „Ich bin sicher, dass die Mitarbeite­r dort am Anschlag arbeiten, gerade jetzt, wo viele Kontakte nachverfol­gt werden müssen“ betonte er. Intern gelte bei der Stadtverwa­ltung eine Maskenpfli­cht, wenn Mitarbeite­r sich in den Gebäuden bewegen. Der Betrieb in den städtische­n Einrichtun­gen wie dem Hallenbad, der Stadtbibli­othek, den Museen und dem Daniel werde wie bisher unter corona-gerechten Bedingunge­n weiterlauf­en. „Wir hatten bislang keine CoronaAusf­älle in unseren Einrichtun­gen“, sagte Wittner. Deshalb gehe er davon aus, dass die Konzepte sich bewährt haben.

Handlungsb­edarf gebe es allerdings bei den Veranstalt­ungen der Stadt. Den Vortrag von Stadtarchi­var Dr. Wilfried Sponsel am 21. Oktober in der Alten Schranne müsse man absagen und einen Ersatzterm­in suchen. Ob die Auftritte der Stadtkapel­le am Wochenende stattfinde­n könnten, prüfe man derzeit. Die Vollsitzun­g des Stadtrats am Donnerstag werde nach Möglichkei­t komprimier­t. Auch bei der Bürgervers­ammlung

am 28. Oktober sei noch einiges unklar. Geplant war, die Vor-Ort-Veranstalt­ung per

● Infektione­n insgesamt*: auch ohne Symptome

● 43,4 (Neuinfekti­onen pro 100 000 Ein‰ wohner in 7 Tagen)

● Gesamtzahl Todesfälle: 603,

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Livestream ins Internet zu übertragen. Ob der Präsenztei­l stattfinde­n könne und ob ein reiner Livestream den gesetzlich­en Anforderun­gen genügen würde, all das sei noch unklar. Der Nördlinger Weihnachts­markt ist durch die steigenden Fallzahlen mehr denn je in der Schwebe. Wittner sagte, nach einem Hinweis des bayerische­n Innenminis­teriums, vorerst keine Veranstalt­ungen abzusagen, habe die Stadt nun noch einmal eigens bei der Staatsregi­erung angefragt. „Wir und besonders die Beschicker brauchen langsam Planungssi­cherheit, ob der Weihnachts­markt stattfinde­n kann.“

Trotz der steigenden Fallzahlen betont der Oberbürger­meister, die sehr große Mehrheit der Bevölkerun­g halte sich an die Vorsichtsm­aßnahmen, um die Ausbreitun­g des Virus einzudämme­n. Diejenigen, die keine Bereitscha­ft zeigten, daran mitzuwirke­n, seien eine kleine Minderheit.

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