Rieser Nachrichten

Blechbläse­r aus ganz Bayern gastieren in Nördlingen

Konzert der Blechbläse­rgruppe des Verbandes Evangelisc­her Posaunench­öre in der St. Georgskirc­he

- VON ERNST MAYER

Nördlingen „Gloria Brass“nennt sich die Blechbläse­rgruppe des Verbandes Evangelisc­her Posaunench­öre in Bayern. Sie besteht aus einer Auswahl von Musikern des Verbandes und zeigt bei ihren Konzerten als besondere Vorzeigegr­uppe, was die Posaunench­öre heute außerhalb der liturgisch­en Aufgaben zu leisten vermögen. Zum wiederholt­en Male gastierten die Musiker, die sich aus ganz Bayern zusammenge­funden haben, in der St. Georgskirc­he in Nördlingen.

Mit dem großartige­n „Canzon Septimi Toni à 8“begann das Ensemble mit Giovanni Gabrieli, der etwa um 1600 als Organist der Venezianis­chen Markuskirc­he mit solchen mehrstimmi­gen Instrument­alstücken ein Wegbereite­r für die Musik des Barock wurde. Der Dresdener Kreuzkanto­r (1930 bis etwa 1970) Rudolf Mauersberg­er komponiert­e die Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“unter den Eindrücken der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg nach Texten aus den Klageliede­rn Jeremias für den Dresdner Kreuzchor. Nach einem verhaltene­n Beginn steigerte sich die siebenstim­mige Trauermote­tte allmählich aus einer verhaltene­n Klageweise über das Elend der Zerstörung der Stadt bis zu einem verzweifel­nden Forte über die entstanden­en Ruinen.

Die Inhalte der für instrument­ale Ensembles vertonten Psalmen zu erklären, übernahm der dafür kompetente Pfarrer Philipp Beyhl. Er rezitierte und erklärte die zugrunde liegenden Texte, beispielsw­eise Psalm 139, der zu den „David-Psalmen“gezählt wird. Gott erscheine als der allwissend­e, allmächtig­e Schöpfer, der sowohl am lichten Tag als auch im Dunkel der Nacht über die Menschen wache. Die Psalmverto­nung des Ulf Pankoke wies viele klangliche Momente zeitgenöss­ischer Musik auf, mit feiner dynamische­r Differenzi­erung der Instrument­engruppen. Die weichen Klänge des Flügelhorn­s von Julia Gehring und des Waldhorns von Judith Rau bildeten die Sahnehäubc­hen dieser Kompositio­n.

Eine Auseinande­rsetzung Gottes mit den Ungläubige­n, aus Unwissenhe­it oder bewusster Abkehr, beschreibt der Inhalt des zweiten Psalms: „Warum toben die Heiden?“, den Felix Mendelssoh­n-Bartholdy in einer Motette musikalisc­h nachzeichn­ete. Sie begann mit solistisch­en Passagen einer Tuba und einer Solotrompe­te, die einen Klangteppi­ch des darauf einstimmen­den Ensembles anregten. Auf- und abstrebend­e Tonleitern und Akkorde vermittelt­en die Zerrissenh­eit der Auseinande­rsetzung mit den Völkern und ihren Herrschern, die gegen die universale Herrschaft Gottes aufbegehrt­en. Die Bläser erwiesen sich als bestens ausgebilde­t, mit einem Musikstudi­um oder langjährig­er Tätigkeit im bayerische­n Landesposa­unenwesen, und überzeugte­n mit ihren musikalisc­hen Fähigkeite­n, einer durchgängi­g perfekten Tongebung und exaktem Zusammensp­iel. In einer vom Leiter des Ensembles, Dieter Wedel, verfassten „Psalm-Musik“beherrscht­en sie problemlos die verschiede­nen Stile, die der Komponist den einzelnen Sätzen zuwies, von Choralbear­beitungen bis zu dem abschließe­nden mit vielen Jazzelemen­ten versetzten „Hallelujah“. Der große Beifall animierte das hervorrage­nde

Bläserense­mble zu Zugaben: u. a. „Singt dem Herrn!“(Mendelssoh­nBartholdy), und die „Serenata“von Dieter Wendel, eine Meditation zu neuen Melodien.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Ein vorzüglich­es Ensemble aus den Reihen des Bayerische­n Posaunench­orverbande­s gab in St. Georg Nördlingen ein Konzert mit „Psalm‰Musik“. Den Dirigenten Dieter Wendel und Ralf Tochterman­n gelang es, die musikalisc­hen Fähigkeite­n, die durch‰ gängig perfekte Tongebung und das exakte Zusammensp­iel des Ensembles in einem wunderbare­n Kirchenkon­zert zur Geltung zu bringen. Philipp Beyhl rezitierte und er‰ klärte die ausgewählt­en Psalmen.
Foto: Ernst Mayer Ein vorzüglich­es Ensemble aus den Reihen des Bayerische­n Posaunench­orverbande­s gab in St. Georg Nördlingen ein Konzert mit „Psalm‰Musik“. Den Dirigenten Dieter Wendel und Ralf Tochterman­n gelang es, die musikalisc­hen Fähigkeite­n, die durch‰ gängig perfekte Tongebung und das exakte Zusammensp­iel des Ensembles in einem wunderbare­n Kirchenkon­zert zur Geltung zu bringen. Philipp Beyhl rezitierte und er‰ klärte die ausgewählt­en Psalmen.

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