Maskenpflicht in der Fußgängerzone
Städte arbeiten an Konsequenzen aus dem Anstieg. Die Polizei kündigt Kontrollen an
Nördlingen/Oettingen Die steigenden Infektionszahlen stellen Rieser Kommunen und die Polizei vor Herausforderungen. Ab Donnerstag gilt eine Allgemeinverfügung des Landratsamtes, die es umzusetzen gilt.
Oberbürgermeister David Wittner betont, die Stadt Nördlingen stehe mit dem Gesundheitsamt und dem Landratsamt Donau-Ries in engem Kontakt. Dabei geht es insbesondere darum, was als „stark frequentierter Platz“eingeordnet wird. Wittner sagt, man habe in Übereinstimmung mit der Polizei die Nördlinger Fußgängerzone genannt – allerdings mit der Anregung, eine Maskenpflicht nur an Markttagen anzuordnen. „Wir folgen der Einschätzung des Landratsamtes aber in jedem Fall.“Am Nachmittag hieß es vom Landratsamt dann, die Maskenpflicht und das Alkoholverbot gelte in der
Nördlinger Fußgängerzone dauerhaft, genauso wie in anderen vergleichbaren Bereichen im Landkreis. Landrat Stefan Rößle betonte, es gehe darum, übersichtliche und verständliche Regeln festzulegen und im Zweifel lieber die vorsichtigere Lösung zu wählen.
Die Nördlinger Feuerwehr habe ihre Übungen bis auf Weiteres abgesagt, sagte Wittner. Manche Bereiche seien sehr detailliert geregelt. „Kürzlich ist beispielsweise ein Schreiben eingetroffen, wie wir mit Shishabars und Spielhallen zu verfahren haben.“In anderen Bereichen versuche man nun, Klarheit zu schaffen, so gut es geht.
Bei der Rieser Volkshochschule Nördlingen beispielsweise geht es weiter wie bisher, wie Hauptamtsleiter Peter Schiele betont. Diese Entscheidung sei in Rücksprache mit dem bayerischen Verband getroffen worden. Die Kurse fänden unter durchdachten und erprobten Hygienekonzepten statt. Die Volkshochschule
sei aber gesprächsbereit, wenn Kursleiter oder Teilnehmer wegen der aktuellen Situation nicht mehr an Kursen teilnehmen möchte. Vorträge sage man wegen der größeren Teilnehmerzahl ab.
Die Nördlinger Polizei kontrolliert indes bayernweit geltende Regeln, die wegen des aktuellen Grenzwerts bereits greifen, wie Robert Schmitt, stellvertretender Nördlinger Polizei-Chef, erklärt. Dazu zählt etwa die Begrenzung der Kontakte auf fünf Personen oder zwei Haushalte sowie die Sperrstunde. Für die Kontrolle einer Maskenpflicht an stark frequentierten Plätzen bedürfe es einer Allgemeinverfügung vom Landratsamt, die der Polizei am Mittwochnachmittag noch nicht vorlag. Die Nördlinger Polizei werde am Freitag an einer bayernweiten Kontrollaktion zur Überwachung der Maskenpflicht teilnehmen. Dabei würden beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel, aber auch stark frequentierte
Plätze kontrolliert. Schmitt betonte, er würde es sehr befürworten, wenn Bereiche mit Schildern gekennzeichnet würden, in denen eine Maskenpflicht gilt. „Unser Ziel ist es, die Infektionen einzudämmen.“
Ob der Oettinger Herbstmarkt stattfindet, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Bürgermeister Thomas Heydecker sagte, er sei zwiegespalten. Auf der einen Seite solle das öffentliche Leben nicht zu früh komplett heruntergefahren werden, auf der anderen Seite habe man selbst ohne den Risikostatus hohe Hygieneanforderungen gestellt. Er werde mit den Einzelhändlern sprechen und bis zum Wochenende entscheiden. Auch bei einer Anfang November angesetzten Bürgerversammlung warte er ab. Informationen seien gerade jetzt wichtig, es handle sich aber um eine Veranstaltung in einem geschlossenen Raum, was ihn zweifeln lasse. Die Pflicht, eine Versammlung abzuhalten, sei ausgesetzt.