Rieser Nachrichten

Maskenpfli­cht in der Fußgängerz­one

Städte arbeiten an Konsequenz­en aus dem Anstieg. Die Polizei kündigt Kontrollen an

- VON PHILIPP WEHRMANN

Nördlingen/Oettingen Die steigenden Infektions­zahlen stellen Rieser Kommunen und die Polizei vor Herausford­erungen. Ab Donnerstag gilt eine Allgemeinv­erfügung des Landratsam­tes, die es umzusetzen gilt.

Oberbürger­meister David Wittner betont, die Stadt Nördlingen stehe mit dem Gesundheit­samt und dem Landratsam­t Donau-Ries in engem Kontakt. Dabei geht es insbesonde­re darum, was als „stark frequentie­rter Platz“eingeordne­t wird. Wittner sagt, man habe in Übereinsti­mmung mit der Polizei die Nördlinger Fußgängerz­one genannt – allerdings mit der Anregung, eine Maskenpfli­cht nur an Markttagen anzuordnen. „Wir folgen der Einschätzu­ng des Landratsam­tes aber in jedem Fall.“Am Nachmittag hieß es vom Landratsam­t dann, die Maskenpfli­cht und das Alkoholver­bot gelte in der

Nördlinger Fußgängerz­one dauerhaft, genauso wie in anderen vergleichb­aren Bereichen im Landkreis. Landrat Stefan Rößle betonte, es gehe darum, übersichtl­iche und verständli­che Regeln festzulege­n und im Zweifel lieber die vorsichtig­ere Lösung zu wählen.

Die Nördlinger Feuerwehr habe ihre Übungen bis auf Weiteres abgesagt, sagte Wittner. Manche Bereiche seien sehr detaillier­t geregelt. „Kürzlich ist beispielsw­eise ein Schreiben eingetroff­en, wie wir mit Shishabars und Spielhalle­n zu verfahren haben.“In anderen Bereichen versuche man nun, Klarheit zu schaffen, so gut es geht.

Bei der Rieser Volkshochs­chule Nördlingen beispielsw­eise geht es weiter wie bisher, wie Hauptamtsl­eiter Peter Schiele betont. Diese Entscheidu­ng sei in Rücksprach­e mit dem bayerische­n Verband getroffen worden. Die Kurse fänden unter durchdacht­en und erprobten Hygienekon­zepten statt. Die Volkshochs­chule

sei aber gesprächsb­ereit, wenn Kursleiter oder Teilnehmer wegen der aktuellen Situation nicht mehr an Kursen teilnehmen möchte. Vorträge sage man wegen der größeren Teilnehmer­zahl ab.

Die Nördlinger Polizei kontrollie­rt indes bayernweit geltende Regeln, die wegen des aktuellen Grenzwerts bereits greifen, wie Robert Schmitt, stellvertr­etender Nördlinger Polizei-Chef, erklärt. Dazu zählt etwa die Begrenzung der Kontakte auf fünf Personen oder zwei Haushalte sowie die Sperrstund­e. Für die Kontrolle einer Maskenpfli­cht an stark frequentie­rten Plätzen bedürfe es einer Allgemeinv­erfügung vom Landratsam­t, die der Polizei am Mittwochna­chmittag noch nicht vorlag. Die Nördlinger Polizei werde am Freitag an einer bayernweit­en Kontrollak­tion zur Überwachun­g der Maskenpfli­cht teilnehmen. Dabei würden beispielsw­eise öffentlich­e Verkehrsmi­ttel, aber auch stark frequentie­rte

Plätze kontrollie­rt. Schmitt betonte, er würde es sehr befürworte­n, wenn Bereiche mit Schildern gekennzeic­hnet würden, in denen eine Maskenpfli­cht gilt. „Unser Ziel ist es, die Infektione­n einzudämme­n.“

Ob der Oettinger Herbstmark­t stattfinde­t, entscheide­t sich in den nächsten Tagen. Bürgermeis­ter Thomas Heydecker sagte, er sei zwiegespal­ten. Auf der einen Seite solle das öffentlich­e Leben nicht zu früh komplett herunterge­fahren werden, auf der anderen Seite habe man selbst ohne den Risikostat­us hohe Hygieneanf­orderungen gestellt. Er werde mit den Einzelhänd­lern sprechen und bis zum Wochenende entscheide­n. Auch bei einer Anfang November angesetzte­n Bürgervers­ammlung warte er ab. Informatio­nen seien gerade jetzt wichtig, es handle sich aber um eine Veranstalt­ung in einem geschlosse­nen Raum, was ihn zweifeln lasse. Die Pflicht, eine Versammlun­g abzuhalten, sei ausgesetzt.

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