Lernen, mit der Pandemie zu leben
Zum Bericht „Oettinger Herbstmarkt wird entzerrt“in den Rieser Nachrichten am 21. Oktober:
Seit einem dreiviertel Jahr wird wegen Corona vieles abgesagt, die Menschen sind aber keine permanenten Einzelgänger und brauchen die Öffentlichkeit und das Wir-Gefühl. Beim Arbeiten, in den Schulen und beim Einkaufen funktionieren die Schutzkonzepte weitestgehend, klar ist jeder Kontakt ein Risiko und es muss sich jeder überlegen, ob er das Risiko eingeht und die gut erarbeiteten Regeln für diese Veranstaltung akzeptiert. Wegen der aus meiner Sicht kleinen Gruppe von Ignoranten darf man das öffentliche Leben nicht auf Null fahren. Wann wollen wir uns der neuen Normalität stellen, wenn nicht jetzt. Dass ein gewisser Prozentsatz sich hier anstecken wird, ist sicher, aber das haben wir zum Beispiel auch beim Einkaufen. Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben, wie die Menschen im Mittelalter sich auch der Pest stellen mussten. Und was zu unser heutigen Zivilisation gehört, war auch ein Lernen mit Verlusten, denn eins haben die meisten bereits begriffen: Nach der Pandemie ist vor der Pandemie, keiner wei?, was dieses Jahrhundert uns noch bringen wird.
Berthold Knaus, Wallerstein
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