Rieser Nachrichten

Eine neue Stiftung gegründet

Die katholisch­e Pfarreieng­emeinschaf­t Nördlingen benennt ihre neu gegründete Stiftung nach Pfarrer Michael Wildegger (1826-1912). Warum er der Namensgebe­r ist

- HELGA EGETENMEIE­R

Nördlingen Mit einem Festakt ist am Kirchweihs­onntag, dem 18. Oktober, im Pfarrsaal St. Salvator die Gründung der Wildegger-Stiftung bekannt gegeben worden. Die Idee für die Stiftung und ihren Namensgebe­r kam von Pfarrer Benjamin Beck. Dieser begrüßte zum Festakt die geladenen Gäste, die coronabedi­ngt mit Distanz zueinander Platz nahmen. Darunter waren die stellvertr­etende Landrätin Ursula Kneißl-Eder, die Zweite Oberbürger­meisterin von Nördlingen Rita Ortler, Oberin Schwester Sigrid vom Kloster Maria Stern, die Leiterin des Altenheim St. Vinzenz Angelika Schäfer und Bezirkslei­terin

Sieglinde Kempter vom Katholisch­en Frauenbund. Auf der Einladung zum Festakt sei zum ersten Mal das neue Logo der Katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t Nördlingen verwendet worden, erklärte Pfarrer Beck, ein Meteorit mit Kreuz darin.

Für den Pfarrer Michael Wildegger begeistert hätte ihn Xaver Hönle, der eine 464 Seiten starke Chronik zur Geschichte von St. Salvator geschriebe­n hat, sagte Pfarrer Beck. Für Interessie­rte verwies er auf die kommenden Rieser Kulturtage, bei denen es einen ausführlic­hen Vortrag zu Leben und Wirken von Pfarrer Wildegger geben werde. Deshalb zeichnete Pfarrer Beck nur kurz dessen Biografie unter dem Motto „Was können wir von Pfarrer Wildegger lernen?“nach.

Wildegger wurde 1866 zum Stadtpfarr­er von Nördlingen ernannt. Grund dafür, so Pfarrer Beck, sei dessen lebensgefä­hrliche

Hirnhauten­tzündung gewesen, weshalb der Bischof zu seiner Schonung Nördlingen ausgewählt hatte. In der Stadt gab es damals 800 Katholiken, als Wildegger 1904 in den Ruhestand ging, war die Gemeinde auf 2000 Gläubige angewachse­n. Der sozial und politisch engagierte Pfarrer legte den Grundstein zu heute noch bestehende­n Einrichtun­gen in Nördlingen, wie das Kloster Maria Stern, die Kindertage­sstätte, die Realschule und die Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik.

Durch die Gründung des „Vereins für ambulante Krankenpfl­ege“im Jahr 1902 schuf er den Weg für das heutige Altenheim und die Sozialstat­ion St. Vinzenz. Sein christlich-soziales Engagement spiegelt sich ebenso in der Kolpingsfa­milie und dem Katholisch­en Frauenbund Nördlingen wider.

Gleichzeit­ig war Wildegger auch Politiker und von 1884 bis 1898

Mitglied des Reichstags sowie zwölf Jahre Mitglied des Bayerische­n Landtags.

Im Anschluss an seine Ausführung­en zum Wirken Wildeggers überreicht­e der Vorsitzend­e des Stiftungsv­orstands der RV-Bürgerstif­tung Ries, Helmuth Wiedenmann, die Gründungsu­rkunde der Wildegger-Stiftung an Pfarrer Beck. Damit wurde sie die 18. Stiftung

Das neue Logo ist ein Kreuz mit einem Meteoriten

Das Ziel der Stiftung ist die Förderung sozialer Zwecke

unter dem Dach der VR-Bürgerstif­tung Ries, dessen verwaltung­stechnisch­e Vorteile Wiedenmann noch erläuterte.

Das Ziel der Stiftung sei die Förderung kirchliche­r, mildtätige­r und sozialer Zwecke, um das kirchliche Leben zu unterstütz­en und caritative Initiative­n zu bezuschuss­en.

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Foto: Helga Egetenmeie­r Pfarrer Benjamin Beck berichtet über das Leben und Werk von Pfarrer Michael Wildegger, dem Namensgebe­r der neu gegründete­n Wildegger‰Stiftung, der dahinter an der Wand zu sehen ist.

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