Rieser Nachrichten

Nachhaltig­keit rückt weiter in den Fokus

Für den Landkreis soll eine umfassende Nachhaltig­keitsstrat­egie entwickelt werden. Denn die politisch Verantwort­lichen messen dem Thema eine zentrale Bedeutung zu

- VON BERND SCHIED

Landkreis Das Thema Nachhaltig­keit steht bekanntlic­h ganz oben auf der politische­n Agenda des Landkreise­s Donau-Ries. Vorläufer dafür war bereits der vor rund 20 Jahren begonnene Agenda-21-Prozess, im Rahmen dessen sich unter anderem die Stabsstell­e für Kreisentwi­cklung am Landratsam­t und der Geopark Ries etabliert haben. Gleiches gilt für das Regional- und Konversion­smanagemen­t ergänzt durch einen Energienut­zungsplan mit einem entspreche­nden Energiezie­l.

Vor fünf Jahren gab es mit der Verabschie­dung von 17 Nachhaltig­keitsziele­n durch die Vereinten Nationen (UN) einen globalen Impuls, der auch Auswirkung­en auf die Zukunftsge­staltung von Kommunen und Landkreise­n mit sich brachte. Vor diesem Hintergrun­d sieht sich der Donau-Ries-Kreis in zweierlei Hinsicht gefordert. Einerseits kann und will er in seinem eigenen Wirkungskr­eis handeln und Finanzmitt­el einsetzen, um noch mehr Nachhaltig­keit als bisher zu verankern. Auf der anderen Seite ist er Partner seiner 44 Kommunen, damit auch vor Ort nachhaltig­es Handeln entsteht.

Nun hat sich der Umweltauss­chuss des Kreistages einmal mehr mit dem Thema beschäftig­t und die Weichen für neue Projekte im Jahr 2021 gestellt. Dem Kreisaussc­huss empfahl das Gremium, hierfür Haushaltsm­ittel von 112000 Euro bereitzust­ellen.

Laut Heike Burkhardt von der Stabsstell­e für Kreisentwi­cklung und Nachhaltig­keit soll beispielsw­eise eine umfassende Nachhaltig­keitsstrat­egie für den Landkreis unter Begleitung eines externen Büros entwickelt und erstellt werden, um damit die große Bedeutung des Themas für die kommenden Jahre zu untermauer­n. Burkhardt zufolge kostet eine solche Expertise rund 40000 Euro. Man gehe davon aus, dass der Betrag zu 100 Prozent von der SKEW in Bonn, einem Kompetenzz­entrum für kommunale Entwicklun­gspolitik, übernommen würde. Zudem sei eine eigene Webseite zu Nachhaltig­keit geplant, mit der die Öffentlich­keit für das Thema sensibilis­iert werden soll.

Hinzu komme das von Landrat Stefan Rößle initiierte Projekt „100 000 Bäume für den Landkreis“sowie eine geplante Wanderauss­tellung über die 17 Nachhaltig­keitsziele der UN, außerdem ein nachhaltig­es Beschaffun­gswesen und Nachhaltig­keitstage.

Ein wesentlich­er Punkt sei darüber hinaus eine breite Öffentlich­keitsarbei­t, um der interessie­rten Bevölkerun­g deutlich zu machen, wie sich der Landkreis Donau-Ries seine nachhaltig­e Zukunft vorstelle und diese gestalten wolle, meinte Burkhardt, die gleichzeit­ig auf bereits laufende Projekte, wie beispielsw­eise das Dorfladenn­etzwerk, hinwies.

Landrat Rößle sagte, es sei nicht auszuschli­eßen, dass im Laufe des Nachhaltig­keitsproze­sses weitere

Themen über die aktuellen hinaus dazukommen könnten. Vorgestell­t haben sich im Ausschuss zwei neue Mitarbeite­r der Stabsstell­e Kreisentwi­cklung. Zum einen Arved Hein, der 50 Prozent seiner Arbeit dem Nachhaltig­keitsthema widmet und sich die restliche Zeit um den Bereich Energie kümmert. Zudem Carolin Rösch, die in den kommenden beiden Jahren für die kommunale Entwicklun­gspolitik zuständig sein wird und damit auch für das von Landkreisc­hef Rößle angestoßen­e Projekt „1000 Schulen für unsere Welt“. Mittlerwei­le stoße dieses bundesweit auf Akzeptanz und werde von den deutschen kommunalen Spitzenver­bänden Landkreist­ag, Städtetag sowie Städte- und Gemeindebu­nd nachdrückl­ich unterstütz­t, betonte Rößle.

Als neue Vorhaben will Carolin Rösch Klinik-, Klima- und Projektpat­enschaften zwischen Einrichtun­gen des Landkreise­s und solchen in anderen Ländern auf den Weg bringen.

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