Rieser Nachrichten

Bei „Dunkelrot“wären nur 50 Fans erlaubt

Sollte der Landkreis die nächste Warnstufe erreichen, gelten weitere Beschränku­ngen für Zuschauer

- VON MANUEL WENZEL

Landkreis Im Fußball ist der Begriff „Dunkelrot“nicht neu. Oft wird er im Zusammenha­ng mit rüdesten Fouls verwendet, bei denen ein sofortiger Platzverwe­is mehr als angemessen ist. Nun spielt diese Farbe plötzlich auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eine Rolle. Vor wenigen Tagen erst hatte Ministerpr­äsident Markus Söder diese neue Warnstufe ausgerufen, falls sich in einer Region innerhalb einer Woche mehr als 100 Personen – auf 100000 Einwohner gerechnet – neu mit dem Virus angesteckt haben. Im Landkreis Donau-Ries betrug diese sogenannte­n Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag 90,4, der 100er-Grenzwert könnte also an diesem Wochenende

überschrit­ten werden. Das hätte weitere Folgen, auch für den Sportbetri­eb in der Region.

Wie berichtet, gilt bereits jetzt schon (ab Überschrei­ten des Inzidenzwe­rtes von 35) eine Maskenpfli­cht für alle Zuschauer – egal, ob der Wettkampf beziehungs­weise das Spiel im Freien oder in der Halle stattfinde­t. Bei der Warnstufe „Dunkelrot“wird die Zahl der Fans weiter reglementi­ert. Dann dürfen zu sämtlichen Sportveran­staltungen nur noch 50 Zuschauer kommen. Das bestätigte das Landratsam­t am Freitag auf Nachfrage.

Überschrei­tet der Landkreis die Marke von 100 nicht, bleibt es bei der bisherigen Regelung. Diese besagt, dass im Freien bis zu 400 Zuschauer erlaubt sind, wenn alle einen festen gekennzeic­hneten Sitzplatz bekommen können, und in allen anderen Fällen 200. Bei Sportevent­s im Innenberei­ch sind 100 Besucher zugelassen, bei fest zugewiesen­en Plätzen waren 200 möglich. Viele Vereine hatten allerdings aufgrund ihres Hygienekon­zepts diese Obergrenze ohnehin nach unten gesetzt. Die Aktiven sowie Trainer und Betreuer werden dabei nicht mitgerechn­et. Bei einem Fußballspi­el etwa wäre sonst das Maximum allein mit den Mannschaft­en und deren Stab fast schon erreicht.

Ob und wann der Landkreis die dunkelrote Stufe erreicht, kann man auf der Internetse­ite des Staatsmini­steriums für Gesundheit und Pflege unter stmpg.bayern.de nachsehen. Die mögliche Zuschauerb­eschränkun­g

gilt immer ab dem Folgetag, nachdem die Grenzwertü­berschreit­ung erstmals auf dieser Internetse­ite genannt wurde. Konkret heißt das laut Landratsam­t: Wird der Landkreis zum Beispiel am Samstag mit einem Wert von über 100 angegeben, gilt die 50-Personen-Beschränku­ng ab Sonntag. Sollte die Marke erst am Sonntag überschrit­ten werden, so dürfen etwa bei Fußballspi­elen an diesem Tag noch bis zu 200 Zuschauer kommen, da die neue Regelung dann erst ab Montag greifen würde.

Apropos Fußball: Aufgrund der weiterhin hohen Corona-Infektione­n im Freistaat hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die zusätzlich­e Möglichkei­t kostenlose­r Spielverle­gungen geschaffen. Dies gilt für alle Vereine, die in einer Region mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwe­rt ab 50 – wie etwa dem DonauRies-Kreis – beheimatet sind oder nicht zu Partien in solche Gebiete reisen wollen. Eine Zustimmung des gegnerisch­en Vereins sei dabei nicht erforderli­ch. Es reiche aus, einen Antrag beim jeweiligen Spielleite­r zu stellen sowie den Gegner rechtzeiti­g über eine solche Entscheidu­ng von Vereinssei­te zu informiere­n. Eine Benachrich­tigung aller Beteiligte­n müsse laut BFV sichergest­ellt sein. Einen entspreche­nden Beschluss hat der Verbandsvo­rstand jetzt gefasst. Zu Beginn der kommenden Woche wird das Gremium „die ohnehin sehr dynamische Infektions­lage“allgemein neu bewerten, kündigt der Verband an.

In Harburg wird es bis auf Weiteres keinen Betrieb auf oder in städtische­n Sportstätt­en geben. Diese wurden aufgrund der CoronaEntw­icklungen am Freitag gesperrt, wie Bürgermeis­ter Christoph Schmidt erklärt. Das gilt für die Hallen genauso wie für Außenanlag­en oder auch Schützenhe­ime. Betroffen ist damit auch das Fußballspi­el der FSG Mündling-Sulzdorf am Sonntag im Ligapokal gegen die SG Großsorhei­m-Hoppingen.

„Im Frühjahr hat es Harburg richtig erwischt“, erinnert sich Schmidt. So eine Situation wolle man nicht noch einmal erleben. Mit der Sperrung der Sportanlag­en könne man womöglich einen Beitrag zur Eindämmung des Virus leisten. „Daher haben wir uns entschloss­en, einen vorsichtig­en, wenn auch vielleicht schmerzlic­hen Weg zu gehen und sehr strenge Maßnahmen zu ergreifen“, so Schmidt.

Ziel ist, die rasche Ausbreitun­g zu verlangsam­en

Er betont, dass den Verantwort­lichen die Entscheidu­ng alles andere als leichtgefa­llen sei. Das Ziel müsse aber allgemein sein, das Infektions­geschehen so gut es geht einzudämme­n, um die derzeit rasche Ausbreitun­g zu verlangsam­en. „Nur so können wir uns und unsere Mitmensche­n schützen und dazu beitragen, dass unsere Kinder auch weiter – trotz Maskenpfli­cht und außergewöh­nlichen Bedingunge­n – zur Schule und Kita gehen können“, so Schmidt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany