Weihnachtsbaum ist nächstes Corona-Opfer
Nichts ist mehr gewiss in diesen Tagen. Sogar vorm Weihnachtsbaum macht das Coronavirus nicht halt. Keine Sorge, der Inzidenzwert für unsere Tannenwälder hat keine kritische Marke überschritten und des Nachbars Fichte muss auch nicht in Quarantäne, nur weil Sie am Gartenzaun mal heftig niesen mussten. Die nächste Corona-Unbill kommt aus ganz anderer Richtung. Denn unsere holden Festbäume werden in diesem Jahr wahrscheinlich teurer. Schuld ist schon wieder dieses vermaledeite Virus! Sagt der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger. Der übrigens – das nur am Rande – ist keine Erfindung wie der Weihnachtsmann, sondern den gibt es wirklich und eines seiner Ziele ist überraschenderweise die „Förderung und Sicherung des heimischen Weihnachtsbaumanbaus“. Wie dieser festliche Verband jedenfalls mitteilt, könnten für die beliebten Nordmanntannen heuer bei bester Qualität zwischen 20 und 27 Euro fällig werden. Im vergangenen Jahr hatte man zwischen 18 bis 23 Euro für das edle Gewächs berappen müssen. Und warum nun diese Teuerung? Weihnachtsbaumverkäufer müssen auch Hygienekonzepte erstellen, mehr Platz (Abstand!) vorhalten und möglicherweise gegebenenfalls mehr Personal besorgen, damit der Baum virenfrei in die gute Stube kommt. Und so könnte der Weihnachtsbaum – nach den betrieblichen Weihnachtsfeiern – mutmaßlich das nächste Opfer der Pandemie werden. Mutmaßlich. Denn laut Verband sind erstens genügend Bäume da. Und die könnten deshalb, zweitens, immer noch Krisenprofiteur werden. Weil: Vielleicht müssen wir dieses Weihnachten wieder mehr unter uns bleiben, als das schön ist. Vielleicht holen wir uns dafür aber einfach mehr Weihnachtsbäume ins Haus. Die Nordmanntanne im Wohnzimmer, in der Küche eine Blautanne und im Schlafzimmer die schlanke Fichte. Wenn wir schon ohne die Familie bleiben müssen, könnten doch zumindest die Bäume ihre lieben Anverwandten in der Nähe haben. Und vielleicht pfropfen wir anstelle des Weihnachtssterns dieses Jahr ein kleines, symbolhaftes Injektionsfläschen auf die Baumspitze? Unsere Hoffnung hat das Virus schließlich noch nicht erwischt.