Rieser Nachrichten

Augsburg knapp unter 200er‰Wert

Corona-Lage in ganz Bayern verschärft sich

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Augsburg/München Die Stadt Augsburg hat einen neuen CoronaHöch­stwert erreicht. Am Sonntag kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz auf 198,3 Neuinfekti­onen pro 100000 Einwohner innerhalb der vergangene­n sieben Tage, auch wenn die Zahl der neuen Covid19-Fälle erstmals seit Tagen stagnierte. Zudem gibt es einen ersten Quarantäne­fall in der Referenten­riege: Bürgermeis­terin und Bildungsre­ferentin Martina Wild (Grüne) ist seit Samstag in Quarantäne, weil es einen Corona-Fall in ihrem direkten Umfeld gab.

Augsburg schrammte am Wochenende knapp an der 200erMarke vorbei. Bei den Bürgern hält die Sorge vor einem lokalen Lockdown, wie er seit Dienstag vergangene­r Woche im Berchtesga­dener Land gilt, an. Dort wurde für zwei Wochen eine Ausgangsbe­schränkung verhängt, weil der Inzidenzwe­rt in dem oberbayeri­schen Landkreis bei 236 lag – zu diesem Zeitpunkt ein bundesweit­er NegativRek­ord. Ob in Augsburg ähnliche Maßnahmen ergriffen werden, will die Stadt laut Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) am Mittwoch entscheide­n.

In ganz Bayern spitzt sich die Lage zu. In München ist am Sonntag eine weitere kritische Marke überschrit­ten

Vor allem die Corona‰Zahlen im Süden sind auffällig

worden. Nach Zahlen des Robert-Koch-Institutes lag der Wert bei 100,6 Neuinfekti­onen pro 100000 Einwohner in den vergangene­n sieben Tagen. Insgesamt überschrei­ten damit 20 bayerische Städte und Kreise den Schwellenw­ert von 100. Das sind nach den am Sonntag veröffentl­ichten neuen Daten des Landesamts für Gesundheit (LGL) fast doppelt so viele Kommunen wie vor dem Wochenende.

Für die Bürger dieser Kommunen gelten damit verschärft­e Einschränk­ungen. Bei Sport- und kulturelle­n Veranstalt­ungen sind maximal 50 Besucher zugelassen; Ausnahmen gelten für Gottesdien­ste, Demonstrat­ionen und Hochschule­n. Die Sperrstund­e für die Gastronomi­e gilt nun ab 21 statt ab 22 Uhr.

Beim Blick auf die bayernweit­en Zahlen ist vor allem die Entwicklun­g im Süden auffällig. Neben München sind am Wochenende in Oberbayern unter anderem Ingolstadt sowie die Kreise Rosenheim und Neuburg-Schrobenha­usen hinzugekom­men, in Schwaben die Kreise Augsburg und Donau-Ries, außerdem Memmingen, Kempten und Kaufbeuren. Beide Regierungs­bezirke steuern mit Sieben-TageInzide­nzen von 98,3 in Schwaben und 93,3 in Oberbayern auf die 100er-Marke zu. Am schnellste­n verbreitet sich das Virus nach wie vor im Berchtesga­dener Land, wo drastische Einschränk­ungen gelten – sogar die Wanderpark­plätze sind gesperrt. Allerdings breitet sich das Virus dort mittlerwei­le langsamer aus, der Sieben-Tage-Inzidenzwe­rt lag laut RKI bei 250, am Vortag waren es noch 282 gewesen.

Am Wochenende wurde eine weitere Schwelle überschrit­ten: Das LGL meldete 90 194 Infektione­n seit Beginn der Epidemie – erstmals über 90 000. Das Gesundheit­ssystem sei aber nicht überlastet. Bayernweit wurden nach Zahlen des Intensivre­gisters 123 Corona-Patienten stationär behandelt, 1215 Intensivbe­tten waren frei.

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