Die nächste Spielpause rückt näher
Fußballverband will die Lage neu bewerten
Augsburg Je mehr die Corona-Fallzahlen nach oben gehen, desto mehr Absagen hagelt es im Amateurfußball. Wobei nicht jeder Spielausfall tatsächlich etwas mit einer Infektion zu tun hat. Vielmehr hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) am Freitag seine Mitgliedsvereine über eine Änderung der Spielordnung informiert. Während der Pandemie kann nun jeder Klub die Spiele absagen, die gegen ein Team aus einem Gebiet mit einem Inzidenzwert ab 50 Infizierten pro 100000 Einwohner stattfinden sollen. Und dabei ist es egal, ob der Heimverein oder der Gast die Absage beantragt.
Die Vereinsvertreter machten von der neuen Möglichkeit gleich Gebrauch, so sagte beispielsweise in der Bezirksliga Nord der SC Bubesheim den Auftritt beim BC Adelzhausen ab. Für den Bubesheimer Fußball-Boss Karl Dirr steht jetzt einfach die Gesundheit der Spieler im Vordergrund. Ein Gesichtspunkt, den der FC Memmingen schon länger vertritt – und das Heimspiel seines Landesliga-Teams gegen den TSV Jetzendorf vom Spielplan streichen ließ. Wobei nicht nur die Gesundheit, sondern auch die wachsenden Probleme seiner Spieler mit den Arbeitgebern im Falle einer Zwangsquarantäne ein wichtiges Argument pro Absage waren, wie die Allgäuer mitteilten.
Der BFV will zu Wochenbeginn eine Neubewertung der Lage vornehmen. Im Saarland und Bremen haben die dortigen Verbände den Spielbetrieb bereits vorübergehend ausgesetzt. Für Bayern hatte dies Verbandsjugendleiter Florian Weißmann zuletzt noch ausgeschlossen – mit Hinweis darauf, dass die Politik weiter Spiele zulässt. In den meisten Ligen des Freistaats stehen vor der Winterpause jetzt nur noch vereinzelte Nachholspiele an, dafür soll im neu geschaffenen Ligapokal gekickt werden. Dass es so weit kommt, erscheint zumindest fraglich.