Kritik an Quarantäne
BBL-Geschäftsführer bemängelt die strengen Vorgaben der Gesundheitsämter
Berlin Neue Corona-Fälle vergrößern die Termin-Probleme in der Basketball-Bundesliga, die Anordnungen der Gesundheitsämter sorgen für Ärger bei den Verantwortlichen. Nach positiven Tests bei zwei Klubs an diesem Wochenende und der Absage weiterer Pokalspiele kritisierte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz die Entscheidung für eine Quarantäne der kompletten Teams deutlich. „In beiden Fällen wäre es aus Sicht unseres Hygieneboards absolut zu verantworten gewesen, nur die Infizierten zu isolieren und die Spiele stattfinden zu lassen“, sagte Holz. Nach Einschätzung der Liga-Fachleute seien beide Mannschaften nicht infektiös gewesen.
Wegen eines positiven CoronaTests bei einem Spieler der Telekom Baskets Bonn und zwei positiven Tests im Team und Teamumfeld bei Medi Bayreuth hatten die jeweils zuständigen Gesundheitsämter eine komplette Mannschaftsquarantäne angeordnet. Damit mussten die Partien beider Teams im Pokal am Wochenende
abgesetzt werden. „Es steht in keinem Verhältnis, wenn wir eine Infektion im erweiterten Mannschaftskreis mit einer geringen Viruslast haben und eine ganze Mannschaft mit 20 Leuten für zwei Wochen weggesperrt wird. Das ist aus unserer Sicht nicht geboten. Wenn das die Regel wird, funktioniert es definitiv nicht mehr“, sagte Holz. „So werden unsere Hygienekonzepte, für die wir von Politik und Behörden viel Lob erhalten haben, ad absurdum geführt.“
Diese Woche will die Liga das weitere Vorgehen beraten. Nach sechs Corona-Fällen bei Alba Berlin konnten bereits die drei Spiele des Hauptstadtklubs im Pokal nicht stattfinden. „Der Fall Alba Berlin war völlig anders gelagert, da haben wir das Spiel vorsorglich abgesetzt, weil es einen höheren Infektionsgrad gab“, sagte Holz.
Die ursprünglich für Anfang November geplante Endrunde in München wurde bereits verlegt. Sechs Qualifikationsspiele müssen nun noch nachgeholt werden. Die Sieger bei zwei der vier Regionalturniere werden damit nicht wie geplant dieses Wochenende feststehen. Die BG Göttingen sicherte zumindest das erste Ticket für das Top Four.