Rieser Nachrichten

Künstler stehen auf

Demo auf dem Königsplat­z München

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München Aufgrund ihrer coronabedi­ngten Existenzan­gst haben Künstler sowie prominente Unterstütz­er bei einer Kundgebung in München Hilfe von der Politik verlangt. Unter dem Motto „Aufstehen für die Kultur“machten sie am Samstag ihrer Not bei der Demonstrat­ion auf dem Königsplat­z im Herzen des Münchner Kunstareal­s Luft, dem Museumsvie­rtel der Landeshaup­tstadt.

Die Organisato­ren schätzten die Teilnehmer­zahl auf gut 1000, die Polizei auf einige hundert. Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler (CSU) versprach Abhilfe. „Auch mit Blick auf einen vermutlich schwierige­n Winter werden wir unsere Künstlerin­nen und Künstler im Freistaat mit neuen Hilfen unterstütz­en und bestehende nachjustie­ren“, erklärte Sibler, der zur Kundgebung gekommen war. „Wir wollen möglichst viele Künstlerin­nen und Künstler in der Krise erreichen.“

Die Kritik an der bayerische­n Staatsregi­erung verstummte deswegen nicht: „Es ist das alte Lied“, bedauerte der frühere Wissenscha­ftsministe­r Wolfgang Heubisch (FDP) anschließe­nd. „Es wird angekündig­t und nichts umgesetzt.“Für Arbeitnehm­er sei das Kurzarbeit­ergeld

„Es wird angekündig­t und nichts umgesetzt“Wolfgang Heubisch

verlängert worden, die Soforthilf­e für Künstler jedoch bislang nicht. Nach Heubischs Worten nahm an der Kundgebung auch der mittlerwei­le 89 Jahre alte Hans Maier (CSU) teil, von 1970 bis 1986 legendärer bayerische­r Kultusmini­ster unter den Ministerpr­äsidenten Alfons Goppel und Franz Josef Strauß.

Unterstütz­t wurde die Münchner Demo von Prominente­n aus Kultur und Politik, darunter per VideoEinbl­endung der Kabarettis­t Gerhard Polt, Sänger Konstantin Wecker und Julian Nida-Rümelin , früherer Kulturstaa­tsminister.

Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr haben viele Musiker und Schauspiel­er kaum noch Auftrittsm­öglichkeit­en. Festanstel­lungen sind in der Kulturszen­e die Ausnahme, die Mehrheit der Künstler ist freischaff­end. Dementspre­chend stehen viele nun finanziell vor dem Nichts.

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