Rieser Nachrichten

Kein Auftritt wie ein Absteiger

Der TSV Nördlingen landet den zweiten Sieg hintereina­nder und schiebt sich an die Teams auf den Relegation­splätzen heran. Dabei fallen die Tore für das Kerscher-Team zu idealen Zeitpunkte­n

- VON KLAUS JAIS

Nördlingen Eine Woche nach dem 3:1-Sieg beim SSV Jahn Regensburg II setzte Fußball-Bayernligi­st TSV 1861 Nördlingen ein weiteres Ausrufezei­chen im Rennen um den Klassenver­bleib. Das Schlusslic­ht, das sich noch längst nicht aufgegeben hat, behielt im Duell mit dem direkten Konkurrent­en TSV 1882 Landsberg mit 6:2 die Oberhand. Daniel Holzmann (4.), Nico Schmidt (12.) sowie die beiden Doppeltors­chützen Simon Gruber (45.+1, Foulelfmet­er/50.) und Alexander Schröter (46./90.) sicherten dem Team von Trainer Daniel Kerscher den nächsten Dreier und insgesamt den vierten Saisonsieg. Der Rückstand der Nördlinger zum ersten Relegation­splatz beträgt jetzt nur noch sechs Punkte.

Coach Kerscher hatte die Anfangself gleich auf vier Positionen verändert: Für Torwart Daniel Martin, Florian Wenninger, Nicolai Geiß und Patrick Michel standen beim Anpfiff von Schiedsric­hter Matthias Kraus (Gruppe Amberg) Torwart André Behrens, Jonathan Grimm, Mirko Puscher und Jakob Mayer auf dem Rasen des GerdMüller-Stadions, auf dem letztmals am 30. November 2019 ein Bayernliga­spiel stattgefun­den hatte. Und noch ein November-Datum: Nördlingen konnte seit dem 3. November 2012 kein Pflichtspi­el mehr gegen den TSV Landsberg gewinnen.

Zum Spiel: Die Rieser knüpften in ihrer mehrfach umgebauten Startforma­tion da an, wo sie gegen Regensburg aufgehört hatten. Bereits nach vier Minuten fiel das 1:0, als Jonathan Grimm in den Lauf von Daniel Holzmann legte, dessen herzhafter Schrägschu­ss hoch im langen Eck einschlug. Die erste starke Offensivsz­ene der seit neun Spielen sieglosen Gäste war ein Standard: Torwart Behrens holte den Freistoß von der Strafraumk­ante von Muriz Salemovic (bis März noch Spielertra­iner beim FC Pipinsried) aus dem Kreuzeck (8.). Ein Freistoß von Simon Gruber nach Foul an Johannes Rothgang war der Ausgangspu­nkt für das 2:0, das Nico Schmidt per Kopfball erzielte (12.).

Ein elfmeterre­ifes Foul an Alexander Schröter und ein Abschluss von Holzmann mit dem schwächere­n linken Fuß (beide Szenen hatte der dribbelsta­rke Manuel Meyer vorbereite­t) waren die letzten Gelegenhei­ten, bevor die Gäste stärker ins Spiel kamen. Ein Kopfball des langen Kevin Gutia (24.) und ein Schuss von Fabian Lutz aus der zweiten Reihe (28.) waren erste Annäherung­sversuche, ehe schließlic­h in der 33. Minute der Anschlusst­reffer gelang: Der zu diesem Zeitpunkt bereits Gelb-belastete Felix Käser foulte Alessandro Mulas, der selber den Strafstoß sicher verwandelt­e. Doch die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte gehörten wieder den Gastgebern. Ein Foul von Lutz an Holzmann wurde vom Referée außerhalb des Strafraums gesehen (35.). Für Holzmann war wenig später das Spiel zu Ende; das mit Gelb geahndete Mittelfeld­foul von Lutz gab dem Nördlinger Dauerläufe­r den Rest. Dann wurde ein strammer Schuss von Gruber von einem Landsberge­r auf der Linie gerettet (39.), die anschließe­nde GruberEcke war ebenfalls nicht ungefährli­ch und letztlich wurden die Bemühungen doch noch belohnt, denn der gerade erst eingewechs­elte Maximilian Holdenried­er foulte Meyer klar

Anschlusst­reffer der Gäste durch einen Strafstoß

Grubers sicher verwandelt­er Strafstoß brachte das 3:1 (45. +1).

Im zweiten Durchgang waren noch keine 60 Sekunden gespielt, als den Platzherre­n das 4:1 gelang. Der auffällige Grimm leitete mit einer Ballerober­ung das Tor ein. Der

Weiltinger leitete auf Gruber weiter und dessen Hereingabe drückte der fleißige Schröter über die Linie. Doch es sollte noch besser kommen: Wieder wurde Meyer von Holdenried­er gefoult und wieder verwandelt­e Gruber den Strafstoß, diesmal freilich erst im Nachschuss (50.). Der zur Pause eingewechs­elte Leon Dammer zeigte aus 20 Metern die Vorzüge seines linken Fußes (57.), ehe den Lechstädte­rn nach einem Konter das 5:2 gelang. Lutz traf nach einem Querpass von Mulas (63.). Drei Minuten später hatte Mulas sogar die Chance zum 5:3, doch Torwart Behrens klärte mit Fußabwehr.

Meyer prüfte nach einem Zusammensp­iel mit Schröter Torwart Rösch (69.), für den in der 78. Minute das Spiel beendet war. Schröund ters Heber aus 30 Metern geriet zu niedrig, sodass ihn Torwart Rösch mit den Händen noch erreichen konnte, allerdings stand er dabei vor dem Strafraum, was die rote Karte zur Folge hatte. Insgesamt verteilte der Schiedsric­hter fünf gelbe Karten gegen sehr robust agierende Gäste und drei gegen die Rieser. Die Vorzüge der Kadertiefe zeigte sich auch in der Schlusspha­se, als der eingewechs­elte Michael Meir aus der zweiten Reihe knapp über das nun von Sebastian Hollenzer gehütete Tor schoss (83.) und Meir war auch der Vorbereite­r des 6:2, das Schröter erzielte (90.).

TSV Nördlingen Behrens; Käser (ab 46. Dammer), Schmidt, Mayer, Puscher, Rothgang, Holzmann (ab 37. Michel), Grimm, Meyer, Gruber (ab 57. Meir), Schröter.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? In dieser Szene schirmt Landsbergs Sebastian Schmeiser Alexander Schröter gut ab. Doch zweimal war der TSV‰Stürmer zur rich‰ tigen Zeit am richtigen Ort und traf zum wichtigen 4:1 bzw. zum 6:2.
Foto: Dieter Mack In dieser Szene schirmt Landsbergs Sebastian Schmeiser Alexander Schröter gut ab. Doch zweimal war der TSV‰Stürmer zur rich‰ tigen Zeit am richtigen Ort und traf zum wichtigen 4:1 bzw. zum 6:2.

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