Achtung, schwarze Katze!
Wie der Tierschutzbund den Ruf dunkler Vierbeiner retten will
Kleine Welpen kugeln über den Boden, wunderschön getigerte Katzen tapsen mit einem herzzerreißenden Miau durch das Gehege näher an den Besucher heran – so stellt man sich doch einen Besuch im Tierheim vor, oder? Die wenigsten werden bei der Beschreibung aber Tiere mit dunklem Fell oder Gefieder vor sich gesehen haben. Denn die gelten als Unglücksboten und schlechtes Omen. Der Aberglaube geht bei den Menschen sogar so weit, dass Katzen und Hunde seltener vermittelt werden, wenn sie ein schwarzes Fell haben, wie der Deutsche Tierschutzbund jetzt herausgefunden hat.
Als niedlich bezeichnen die meisten die Vierbeiner mit dem dunklen Fell eher selten. Das sind vielmehr die kleinen, hellen Hunde und Katzen mit den großen Augen, ihren tapsigen Bewegungen und rundem Gesicht. „Kindchenschema“nennen Experten das. Während also die niedlichen Katzen und Hunde mit dem hellen Fell ein neues Zuhause finden, lassen Tierheimbesucher die schwarzen, erwachsenen Tiere links liegen.
Die zu Unrecht Verstoßenen können höchstens darauf hoffen, dass wie im Frühjahr die Nachfrage bei den Tierheimen coronabedingt steigt – und jemandem die Fellfarbe einfach ganz egal ist.
Zugunsten der schwarzen Hunde und Katzen hat der Tierschutzbund nun sogar eine Kampagne gestartet. Einer Mitteilung zufolge will der Verband auf diese Art „mit Vorurteilen und dem Aberglauben rund um schwarze Tiere aufräumen“. Der Appell des Tierschutzbundes: Tiere mit dunklem Fell können unser Leben genauso bereichern und verzaubern wie ihre andersfarbigen Artgenossen.