Bochum ist jetzt erster HSVVerfolger
Der VfL gewinnt bei den noch immer sieglosen Würzburger Kickers
Hamburg Der Norden dominiert früh die 2. Fußball-Bundesliga. Doch der VfL Bochum ist im Aufstiegsrennen mittlerweile voll mit dabei. Der Revierklub kletterte am Sonntag mit dem hart umkämpften 3:2-Arbeitssieg (2:2) beim Tabellenletzten Würzburger Kickers auf Rang zwei. Souveräner Spitzenreiter bleibt der Hamburger SV, der sich sogar Punktverluste beim 2:2 im Stadtderby am Freitagabend gegen den FC St. Pauli leisten konnte und der Konkurrenz schon auf fünf Punkte enteilt ist. Dahinter lauern der neue Zweite Bochum, das mit elf Zählern punktgleiche Holstein Kiel und das Überraschungsteam VfL Osnabrück (10). Hannover 96 verpasste durch das enttäuschende 1:4 (0:2) bei Greuther Fürth den Sprung auf Platz zwei.
Über allen thront derzeit der HSV. Das liegt insbesondere an Zweitliga-Top-Torjäger Simon Terodde, der auch im Derby mal wieder doppelt traf. „Ich bin mächtig stolz auf die Mannschaft“, sagte der 32-Jährige nach seinem achten Tor im sechsten Ligaspiel. Solch einen Vollstrecker hatte der HSV seit Jaham ren nicht. Schon dreimal war Terodde Torschützenkönig im Unterhaus. Zweimal führten seine Treffer seine jeweiligen Klubs am Ende zum Aufstieg: 2017 den VfB Stuttgart und 2019 den 1. FC Köln – und 2021 den HSV? „Er ist nicht nur als Torschütze für uns wichtig“, sagte Trainer Daniel Thioune, der wie sein Torjäger im Sommer neu zum HSV kam. „Mit Simon haben wir menschlich und sportlich einen Gewinn.“Das gilt auch für Thioune – mit dem 46 Jahre alten Niedersachsen scheinen die Hamburger endlich den passenden Coach für die Mission Wiederaufstieg gefunden zu haben. Groß schien der Verlust bei seinem bisherigen Arbeitgeber VfL Osnabrück zu sein, als Thioune zum HSV wechselte. Doch die Niedersachsen erwischten unter Nachfolger Marco Grote einen starken Saisonstart und drangen mit dem 2:1 gegen den SV Sandhausen in die Spitzengruppe vor.
Vor allem Holstein Kiel könnte schon früh in der Saison der große Rivale des HSV sein – wäre das Team von Trainer Ole Werner etwas konstanter. Dem unnötigen 1:3
fünften Spieltag gegen Greuther Fürth folgte am Samstag mit dem 1:1 bei Erzgebirge Aue immerhin wieder ein hart erkämpftes Remis. Am kommenden Spieltag kommt der HSV mit fünf Punkten Vorsprung zum Dritten Kiel.