Bestrafung der Unschuldigen
Zu „Wie gerecht sind die CoronaMaß nahmen?“(Seite 1) und zum Leitartikel „Mehr abwägen, weniger anordnen“von Rudi Wais vom 30. Oktober:
Die Frage nach Gerechtigkeit stellt sich eigentlich gar nicht, wurde von den Regierenden sicher nie betrachtet. Alle bisher getroffenen Corona-Maßnahmen sind – näher betrachtet – eine Bestrafung aller Unschuldigen. Die eigentlich „Schuldigen“, jedenfalls die Mehrheit derer, die das Virus verbreiten, finden alle Maßnahmen gut und richtig, klatschen Beifall, rufen „Bravo Merkel, Bravo Söder“und halten so die Zustimmungswerte hoch. Sie sind von den Maßnahmen ja kaum oder gar nicht betroffen, werden Mittel und Wege finden, sich weiterhin zu treffen und das Virus unkontrolliert weiter zu verbreiten.
Die Regierenden – stolz auf die Zustimmungswerte und bereit, die Daumenschrauben weiter anzuziehen, egal, was das kostet und welche Folgemaßnahmen das nach sich zieht – sind zum Umdenken nicht bereit. Denn dann müssten eventuell auch Fehler bei der bisherigen Handlungsweise zugegeben werden. Eine Langzeitplanung gibt es nicht. Kein Konzept für die Zukunft. Schon mit Impfstoff wird es Jahre dauern, das Virus zu besiegen, und wenn das mit dem Impfstoff nicht klappt – was dann?
Mehr abwägen und weniger anordnen, das ist der Rat in Ihrem Leitartikel von Herrn Wais. Richtig.
Inge Haase, Augsburg