Lukas Weiß ist Deutscher Meister im CNC-Fräsen
Der Fremdinger Lukas Weiß ist Deutschlands Meister im CNC-Fräsen. Er räumte bei den „WorldSkills 2020“ab. Nun hat er die Chance auf noch größere Erfolge
Fremdingen Lukas Weiß aus Fremdingen ist Deutscher Meister im CNC-Fräsen. Er hat bei den „WorldSkills 2020“im baden-württembergischen Tuttlingen an der Donau das beste Ergebnis erzielt. Nun hat er die Chance, im kommenden Jahr bei der Europameisterschaft in Graz oder bei der Weltmeisterschaft in Shanghai anzutreten. Als deutschem Meister ist dem 20-Jährigen ein Startplatz sicher. Sein Ausbildungsbetrieb, die Aalener Firma Mapal, hat bereits angekündigt, das junge Frästalent auf seinem Weg weiter zu unterstützen. Lukas Weiß’ Vater Maximilian ist Chef des gleichnamigen Fremdinger Betriebs für Metallverarbeitung/ CNC-Technik und Schweißen.
„Es fühlt sich gut an“, sagt der angehende Zerspanungsmechaniker. Ein zweiter Auszubildender von Mapal, Julian Kraus aus Lauchheim-Röttingen, war im Wettbewerb um die besten NachwuchsCNC-Fräser in Deutschland ebenfalls erfolgreich und schaffte es auf den fünften Platz. „Wir freuen uns sehr für die beiden. Die guten Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserem Ausbildungskonzept richtig liegen“, sagt Uwe Heßler, der Leiter der Ausbildung beim Aalener Unternehmen. Auch Ausbilder Robin Offinger ist stolz und findet es „einfach fantastisch, dass unsere Azubis auf Anhieb so gut abgeschnitten haben“. Die Firma beteiligte sich zum ersten Mal an den WorldSkills im CNC-Fräsen.
Seit April bereiteten sich die angehenden Zerspanungsmechaniker, die im vierten Ausbildungsjahr sind, auf den Berufswettbewerb vor – mit Unterstützung ihrer Ausbilder, die ihnen Tipps sowie Zeit und Material zum Üben gaben. Lukas Weiß konnte auch auf die Infrastruktur des väterlichen Betriebs, auf Software und Maschinen, zurückgreifen, um sich fit zu machen für den Wettbewerb. Das erzählt sein Vater, dem der Ausbildungsbetrieb seines Sohnes gut bekannt ist. „Natürlich haben wir mit Lukas auch mitgefiebert.“
Bereits die Vorausscheidungen im Sommer meisterten Lukas Weiß und Julian Kraus mit Bravour. Sie punktgleich die Spitze von 25 Teilnehmern an. Für das Finale hatten sie im Ausbildungszentrum von Mapal nochmals intensiv trainiert. „Wir haben gemerkt, wie wir von Werkstück zu Werkstück besser wurden und fühlten uns fit für das Finale“, erzählen sie.
Die Aufgabe der Finalisten war es, drei Werkstücke innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums zu fertigen. Die Teilnehmer erhielten zweidimensionale Zeichnungen auf Papier, aus denen sie 3-D-Modelle der Bauteile auf ihrem Laptop anfertigten.
Auf Basis der Modelle schrieben sie das CNC-Programm, das sie anschließend auf die CNC-Fräsmaschine überspielten. Danach wurden die Teile in mehreren Aufspannungen gefräst und gebohrt. Dabei galt es, Passungsmaße von bis zu zwei hundertstel Millimeter möglichst exakt einzuhalten. Denn, und das war neu: Diesmal bauten die drei Module aufeinander auf, was eine zusätzliche Herausforderung für die jungen Frässpezialisten war. Vor ihnen lagen vier anstrengende Tage.
Für Lukas fingen sie nicht gut an. Er erzählt: „Es passierte gleich am ersten Tag. Ich war mit dem ersten Bauteil beschäftigt, als plötzlich meine Maschine stand. Sie musste neu ausgerichtet werden. Das dauerte und meine Nervosität stieg.“Auch an den Abenden, die er und Julian in einem Hotel in Tuttlingen verbrachten, ließ ihn der Gedanke an die Prüfungsaufgaben nicht los. „Ich konnte kaum schlafen, bin die Programmierschritte nochmals genau durchgegangen und habe überführten legt, ob ich alles richtig gemacht habe und ob mein Zeitmanagement funktionieren wird.“
Lukas Weiß und Julian Kraus schafften es, die Werkstücke in der vorgegebenen Zeit herzustellen. Das gelang bei dem Wettbewerb nicht allen Teilnehmern. Auch die engen Toleranzen hielten die beiden Auszubildenden gut ein. Ihre Module passten problemlos zusammen. Aus den einzelnen Bauteilen entstand das Gesamtmodell einer Fräsmaschine mit Schwenktisch.
Bis zur Siegerehrung eine Woche darauf war die Ungewissheit bei beiden Azubis dennoch merklich zu spüren. Lukas sagt rückblickend: „Ich war mir nicht sicher, ob ich es unter die Top Drei schaffen würde. Dass ich an erster Stelle war, konnte ich zuerst nicht glauben. Denn es war knapp. Die ersten sechs Plätze lagen punktemäßig sehr eng beieinander.“
Für das Finale wurde intensiv trainiert
Gleich am ersten Tag stand die Maschine still