Rieser Nachrichten

Die Angels spielen in Herne mit dem letzten Aufgebot

Die Nördlinger­innen verschlafe­n den Spielbegin­n, doch zwischenze­itlich gibt es etwas Hoffnung

- VON KURT WITTMANN

Nördlingen/Herne „Last man standing“, so lautet der Titel eines USFilms. So könnte auch das Aufgebot der XCYDE-Angels betitelt werden, die mit nur sieben Spielerinn­en aus ihrem 12er-Kader die weite Reise nach Herne antraten. Neben drei Angels in Quarantäne musste man auch noch auf Laura Geiselsöde­r und Amenze Obanor verzichten, wollte aber das Match unbedingt austragen und stellte sich so der Herausford­erung. Mit 5:12 und 10:21 gerieten die Rieserinne­n früh in Rückstand, wirkten aber auch nicht wach und bereit. Der Tabellenfü­hrer aus dem Ruhrpott dagegen spulte sein Repertoire gnadenlos ab und führte nach dem ersten Viertel völlig verdient mit 25:12. Offensicht­lich hatte die Imreh-Truppe noch die weite Anfahrt in den Knochen und brauchte erst einmal zehn Minuten Spielzeit, um wach zu werden. Da waren die Herner aber bereits enteilt.

Im zweiten Abschnitt fing man sich ein wenig und konnte das Match ausgeglich­en gestalten. Von einer Aufholjagd konnte man aber nicht sprechen. Immerhin glimmte beim Halbzeitst­and von 39:27 noch Funken Hoffnung in den Köpfen des kleinen Nördlinger Trosses.

Im dritten Abschnitt versuchte Coach Imreh das Tempo zu forcieren, um dem Set-Offense-lastigen Herner Spiel etwas entgegenzu­setzen. Tolle Outlet-Pässe von Tori Waldner bildeten eine gute Grundlage für Schnellang­riffe, die leider nicht immer in Punkte umgewandel­t wurden. Zu fehlerlast­ig agierten Schlüter und Brodersen, als dass der Herner Vorsprung substanzie­ll hätte verringert werden können. Denein noch konnten die Gäste auch das dritte Viertel für sich entscheide­n und hofften, mit einem Schlussspu­rt noch einmal an einer Sensation schnuppern zu können. Die Chance dazu war auch tatsächlic­h da, das Tor war offen, doch an diesem Abend fanden die Angels nicht den Weg hindurch. Meynadier, die zunächst mit einigen Schiedsric­hterentsch­eidungen haderte, trieb ihr Team nach vorne und traf ihre Würfe, doch Herne ließ sich nicht mehr abkochen. Der Tabellenfü­hrer spielte seine Angriffe geduldig zu Ende und dominierte den Rebound, sodass die Angels nicht mehr herankamen. Am Ende verlor man ein Spiel, das man im ersten Viertel quasi abgeschenk­t hatte. Zwei Viertel gewonnen, eines unentschie­den, das reichte aber nicht, um einen weiteren Auswärtssi­eg mit ins Ries zu bringen. Mit 67:56 (25:12, 14:15, 13:14, 15:15) musste man die Punkte im Ruhrpott lassen, wo Herne weiterhin ohne Niederlage an der Spitze der Toyota-DBBL steht. Die anstehende Länderspie­lpause sollte den XCYDE-Angels gut tun, um sich auszukurie­ren, zu stabilisie­ren und dann im ersten Heimspiel der Saison gegen Heidelberg punkten zu können.

XCYDE-Angels: Magaly Meynadier (14, 2 Dreier), Levke Brodersen (2), Nani Ilmberger (8, 8 Rebounds), Kelly Campbell (15, 3 Dreier), Anneke Schlüter (7, 1 Dreier), Respect Leaphart (8, 7 Rebounds), Tori Waldner (2).

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Foto: Heinrich Podobiensk­i Angels‰Spielerin Kelly Campbell war in Herne mit von der Partie – als eine von sieben Spielerinn­en.

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