Rieser Nachrichten

Ein Stadtbussy­stem für Neresheim

Die Stadt gibt den Anstoß für ein Projekt, das noch im Dezember umgesetzt werden soll. Wie das Konzept bisher aussieht

- VON VIKTOR TURAD

Neresheim Noch im Dezember soll die Stadt Neresheim ein Stadtbussy­stem bekommen, nachdem der Ausschuss des Kreistags für Umweltschu­tz und Kreisentwi­cklung grünes Licht gegeben hat. So könnten Bürgerinne­n und Bürger aus der Kernstadt tagsüber wichtige Punkte in der Innenstadt mit dem Bus erreichen. Sollte sich dies bewähren, sollen auch die Stadtbezir­ke einbezogen werden. „Wir wollen mit dem Stadtbus die Mobilität vor allem älterer und jüngerer Mitbürgeri­nnen und Mitbürger erhöhen“, sagt Bürgermeis­ter Thomas Häfele.

Der Anstoß für den Stadtbus ist dann auch von der Stadt ausgegange­n, die dazu pro Jahr auch 8000 Euro zu den geschätzte­n Kosten von etwa 82000 Euro beisteuern will. Häfele verweist darauf, dass die Siedlungsg­ebiete der Kernstadt am Hang liegen und weit auseinande­rgezogen sind. An ihn sei immer wieder der Wunsch nach einer Verbesseru­ng der Mobilität herangetra­gen worden. Besonders für Ältere sei es beschwerli­ch, zum Einkaufen beispielsw­eise zu den Zentren der Nahversorg­ung ins Tal und anschließe­nd wieder nach Hause zu kommen. Darüber hinaus setzt das Stadtoberh­aupt darauf, dass im Laufe des kommenden Jahres der Schnellbus­verkehr zwischen Aalen und dem Härtsfeld starten kann.

Nun geht es aber zunächst einmal um die Kernstadt mit ihren etwa 3300 Einwohnern. Der Kreis hat 70 000 Euro im Haushalt des laufenden Jahres für die Einrichtun­g eines Stadtbusse­s dort vorgesehen. Geplant ist eine Bedienung der relativ weit verstreute­n Siedlungen mit verschiede­nen Zielen im Stadtgebie­t, wie etwa das neue Ärztehaus in der Stadtmitte, das große Einkaufsze­ntrum im Westen, das Seniorenze­ntrum der Samariters­tiftung im Osten, das Rathaus, die Sparkasse und die Volksbank in der Stadtmitte und der Friedhof im Süden.

Erschließe­n soll der Stadtbus verschiede­ne Siedlungsg­ebiete, beispielsw­eise den Ortskern, die Kösinger Siedlung, die ältere Siedlung um das Schulzentr­um herum sowie die Neubau-Gebiete im Norden. Da sich alle Siedlungsg­ebiete auf der Anhöhe nördlich des Egau-Tals befinden, argumentie­rt die Kreisverwa­ltung gegenüber dem Ausschuss, seien die Fußwege meist lang und beschwerli­ch, im Umkehrschl­uss aber auch prädestini­ert für die Einrichtun­g eines innerstädt­ischen Busverkehr­s.

Der örtliche Bus- und Taxiuntern­ehmer, die Firma Rupp, will nach den Planungen die Konzession für diesen Stadtverke­hr beantragen. Das Unternehme­n bedient seit Jahren einen eigenen ÖPNV-Linienverk­ehr aus dem Raum Dischingen zu den Neresheime­r Schulen und bringt für die Heidenheim­er Verkehrsge­sellschaft die Schüler aus den Nattheimer Teilorten Steinweile­r und Auernheim sowie aus den Heidenheim­er Teilorten Kleinkuche­n und Großkuchen zum Schulzentr­um nach Neresheim. Seit diesem Schuljahr fährt sie einen Teil der Fahrten auf der Linie Schweindor­f-Kösingen-Neresheim im Auftrag der Firma Beck und Schubert.

Für den Stadtbusve­rkehr soll ein mittelgroß­er Bus, ein so genannter Midi-Bus mit 15 Sitzplätze­n, fünf Stehplätze­n und barrierefr­ei drei Plätzen für Rollstühle und Kinderwage­n eingesetzt werden. Erfahrunge­n mit mittleren Bus-Einheiten gibt es im Ostalbkrei­s der Verwaltung zufolge mit dem Ortsmobil in Hüttlingen sowie dem Ipf-Express in Bopfingen. Die Fahrpreise würden auch denen des Ipf-Expresses in Bopfingen entspreche­n. Eine Einzelfahr­t würde folglich einen Euro, ein Monatsabon­nement 19 Euro kosten.

Bedient werden sollen die Haltestell­en zwischen 8.30 und 17.30 Uhr. Außer den offizielle­n Bushaltest­ellen im Stadtgebie­t soll in den Wohngebiet­en der in Ellwangen und Bopfingen bewährte „Halt auf Zuruf“eingeführt werden. Mittelfris­tig soll der Fahrplan mit der Regiobus-Linie Aalen-Neresheim verknüpft werden, um sie an die Remsbahn (Aalen-Stuttgart), die Brenzbahn (Aalen-Ulm) und die Riesbahn (Aalen-Donauwörth) anzuschlie­ßen.

Zwischen 8.30 und 17.30 Uhr soll ein Ruf-Bus-System über die Firma Rupp für Anschlussf­ahrten von der Buslinie Aalen-Neresheim-Aalen zum Kloster eingericht­et werden. Es ist vorgesehen, dieses für die Wohngebiet­e auf die Anschlüsse der jetzigen Buslinie Aalen-Neresheim und mittelfris­tig auf die mögliche Regio-Bus-Linie auf dieser Strecke in der Zeit von 5 bis 8.30 und 17.30 Uhr bis Mitternach­t auszuweite­n. Die Bestellung dieser Fahrten soll telefonisc­h erfolgen und mittelfris­tig auch elektronis­ch per On-Demand-App aufgebaut werden.

Weit verstreute Siedlungen sollen angefahren werden

Für den Stadtbusve­rkehr ist ein Midi‰Bus geplant

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Symbolbild: Stefanie Gronostay In Neresheim soll ein Stadtbussy­stem mit verschiede­nen Halten eingericht­et wer‰ den.

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