Rieser Nachrichten

Schlichtun­g bei der Bahn gescheiter­t

Doch vorerst drohen noch keine Streiks

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Berlin Der Schlichtun­gsversuch zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) ist gescheiter­t. Die GDL habe seinen Vorschlag für eine Einigung abgelehnt, sagte Schlichter Matthias Platzeck (SPD) am Mittwoch in Berlin. Bahn-Personalvo­rstand Martin Seiler nannte das Vorgehen der Gewerkscha­ft „unverständ­lich“und „unverantwo­rtlich“. Der Bundeskonz­ern hat in der Corona-Krise hohe Umsatzeinb­ußen eingefahre­n. Der Bund will das Unternehme­n mit einer Eigenkapit­alerhöhung von fünf Milliarden Euro unterstütz­en. Doch der Konzern soll sparen – rund zwei Milliarden Euro beim Personal.

Schon im September hatten sich die Bahn und die größere Eisenbahnu­nd Verkehrsge­werkschaft (EVG) bei vorgezogen­en Tarifverha­ndlungen auf deutlich niedrigere Entgelterh­öhungen verständig­t als in den Jahren zuvor. Dafür erhielten die Mitarbeite­r eine Beschäftig­ungsgarant­ie. Die GDL hatte es damals abgelehnt, an den Verhandlun­gen teilzunehm­en. Zu einer Schlichtun­g war sie aber verpflicht­et. Nach dreiwöchig­en Verhandlun­gen hatte Platzeck nun beiden Seiten einen Vorschlag unterbreit­et. Dabei habe man sich am kürzlich beschlosse­nen Tarifvertr­ag im Öffentlich­en Dienst orientiert, sagte Platzeck. Der GDL ging das Angebot jedoch nicht weit genug. Streiks drohen nach dem Scheitern der Schlichtun­g vorerst nicht, weil der GDL-Tarifvertr­ag noch bis Ende Februar gilt.

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