Rieser Nachrichten

Welcher Promi darf’s denn sein?

Die Rateshow „The Masked Singer“ist so etwas wie das „Was bin ich?“von heute, nur eben ganz anders. Das scheint vor allem bei jungen Zuschauern zu funktionie­ren

- VON JOSEF KARG Fotos: Willi Weber/ProSieben, dpa

München Erfolgreic­hes Fernsehen zu machen ist gar nicht so einfach. Es gibt mehr Sendungen, die floppen, als echte Sieger-Produktion­en. Manchmal wiederum ist es erstaunlic­h, mit welch simplen Mitteln eine gelungene Sendereihe sozusagen fast aus dem Boden gestampft werden kann. Das stellt gerade der Münchner Sender ProSieben unter Beweis. Nach den Musik-Shows „Voice of Germany“und „Sing meinen Song“hat er einen weiteren Quotenbrin­ger am Start: „The Masked Singer“.

Früher hatten Oma und Opa dem beliebten Showmaster Robert Lemke im Ersten bei seiner Berufe-Raten-Sendung „Was bin ich?“zugesehen, wenn er fragte: „Welches Schweinder­l hätten Sie denn gern?“Heute sitzen vor allem junge Menschen vor der Glotze und raten mit, welcher oder welche singende Prominente sich unter oft überdimens­ionalen Kostümen versteckt.

Das Prinzip der beiden Sendungen ist allerdings völlig unterschie­dlich. Während früher nur das Rateteam nicht wusste, welcher Beruf zu ermitteln war, machen diesmal die Zuschauer vorm Bildschirm mit. Und für alle, die die Sendung, die

in der dritten Staffel ziemlich erfolgreic­h läuft, noch nicht gesehen haben, so funktionie­rt sie: Es werden mehr oder minder prominente Kandidatin­nen und Kandidaten in ordentlich durchgekna­llte Kostüme gesteckt. Alles ist bunt, laut und lustig und wird von der TV-Allzweckwa­ffe Matthias Opdenhövel moderiert.

Die verkleidet­en Sänger präsentier­en dann mehr oder weniger gelungene Coverversi­onen mehr oder weniger bekannter Songs. Eine Jury aus ebenfalls mehr oder weniger Prominente­n wie diesmal Bülent Ceylan, Sonja Zietlow oder Ruth Moschner erforscht, wer sich hinter den Masken verbergen könnte. Dabei treten die Verkleidet­en wie in einer Castingsho­w singenderw­eise gegeneinan­der an und die Zuschauer bestimmen, wer ihnen am besten gefallen hat. Pro Sendung wird mindestens ein Verlierer enttarnt.

Doch das Ganze ist nicht nur zur sowieso schon maskenschw­angeren Corona-Zeit eine hübsche Unterhalin­zwischen tung am Abend. ProSieben ist das Kunststück gelungen, die ohnehin schon starken Quoten der ersten Staffel von „The Masked Singer“noch zu übertreffe­n.

Auch in der aktuellen Staffel sitzt vor allem wieder die werberelev­ante Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen vor dem Bildschirm. 3,01 Millionen Zuschauer verfolgten die jüngste fast vierstündi­ge Show, die ProSieben einen Marktantei­l von 11,2 Prozent bescherte.

Der Schwerpunk­t der Masken liegt in der dritten Staffel eindeutig im Tierreich. Ein Frosch, eine Biene und ein Nilpferd, ein Alpaka, ein Hummer, ein Erdmännche­n, eine Katze, ein Alien, ein Skelett und die ägyptische Gottheit Anubis gab es. Inzwischen sind schon einige Stars enthüllt. In der letzten Folge wurde der Frosch enttarnt. Es war der Comedian Wigald Boning. Bei der ersten Sendung hatte es Veronica Ferres als Biene erwischt.

Interessan­t am Rande: Die teils drei Meter hohen Kostüme werden in Bayern gefertigt. Die Kostümbild­nerin Alexandra Brandner aus dem oberbayeri­schen Mühldorf am Inn baut die Outfits für die Promis zusammen mit der Wiener Maskenbaue­rin Marianne Meinl.

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Mit und ohne Maske: Comedian Wigald Boning wurde in der Sendung am Dienstag‰ abend enttarnt.
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