Rieser Nachrichten

Rummenigge watscht Klubs wie Augsburg ab

Das Treffen von Bundesliga-Klubs ohne die vier aufmüpfige­n Vereine sowie fast aller Zweitligis­ten dürfte die Solidaritä­t im deutschen Profifußba­ll nicht gestärkt haben. Bayern-Chef Rummenigge straft die Rebellen verbal ab

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Frankfurt am Main Karl-Heinz Rummenigge hat das „G15“-Gipfeltref­fen im Profifußba­ll zu harschen Worten an die vier nicht eingeladen­en Klubs sowie Mahnungen an den DFB genutzt. „Wir haben ausdrückli­ch beschlosse­n, dass der Kompetenzb­ereich beim DFL-Präsidium liegt. Ich glaube, wir sind gut beraten, keine Impulspapi­ere durch die Republik zu schicken, was bei anderen Klubs passiert ist“, sagte der Boss des FC Bayern München in Frankfurt mit Blick auf das Vorgehen der vier Erstligist­en FSV Mainz 05, VfB Stuttgart, Arminia Bielefeld und FC Augsburg sowie von zehn Zweitligis­ten. Diese hatten sich für einen neuen Verteilers­chlüssel bei den TV-Geldern ausgesproc­hen.

Diese Vereine würden Druck auf das Präsidium der Deutschen Fußball Liga machen, um eine Veränderun­g in der Geld-Verteilung zu erreichen. „Wir wollen das nicht“, betonte Rummenigge ausdrückli­ch. Gleichzeit­ig sagte er, dass man das Thema TV-Einnahmen bei der über dreistündi­gen Tagung gar nicht groß diskutiert habe.

Normalerwe­ise beraten sich die Erst- und Zweitligis­ten in kompletter Besetzung bei ihren DFL-Mitglieder­versammlun­gen. Zu der ursprüngli­ch geheimen Sitzung im Airport Club waren Spitzenfun­ktionäre von 14 Fußball-Erstligist­en und des Hamburger SV geladen, nicht aber DFB- oder DFL-Vertreter sowie das Quartett mit Mainz, Augsburg, Stuttgart und Bielefeld. Dies hatte im Vorfeld für Unmut gesorgt. Die künftige Verteilung der Medieneinn­ahmen ist schon lange Streitthem­a im Profifußba­ll. Die Vereine unterhalb der Spitzenklu­bs sowie Fan-Organisati­onen plädieren für mehr Chancengle­ichheit.

Bei der Verteilung der Einnahmen aus den Medienvert­rägen von der Spielzeit 2021/2022 an geht es um 4,4 Milliarden Euro aus den nationalen Medienerlö­sen, die bis nach Ende der Saison 2024/25 unter den 36 Profiklubs aufgeteilt werden. Offenbar ist dazu am 7. Dezember eine DFL-Mitglieder­versammlun­g geplant, die Entscheidu­ng trifft aber das neunköpfig­e DFL-Präsidium. Jan-Christian Dreesen sitzt dort als einziger Vertreter eines Spitzenklu­bs. „Wir haben leider eine Problemati­k, dass wir rund 200 Millionen Euro weniger Einnahmen natio

und knapp 100 Millionen weniger internatio­nale Einnahmen haben. Das heißt, zum ersten Mal seit langer, langer Zeit werden alle 36 Klubs weniger in der Tüte haben“, betonte Rummenigge. Allerdings machen das wirtschaft­liche Ungleichge­wicht zwischen Spitzenklu­bs wie den Bayern und dem Rest der 1. und 2. Liga vor allem die Gelder aus der Champions League aus.

Bei dem Treffen ging es nach Rummenigge­s Angaben auch um die Krise beim Deutschen FußballBun­d. „Wir haben großes Interesse daran, dass der DFB als Dachverban­d wieder in ruhiges Fahrwasser kommt“, sagte der Münchner Spitzenfun­ktionär. Man unterstütz­e den vom neuen Verbandspr­äsidenten Fritz Keller eingeleite­ten Reformproz­ess. Der 65-jährige Rummenigge sieht auch das Image der Nationalma­nnschaft als „verbesseru­ngswürdig“an.

Bei der Suche nach einem Nachnal folger von Christian Seifert, der seinen Abschied als DFL-Boss für 2022 angekündig­t hat, vertraue man dem zuständige­n DFL-Aufsichtsr­at – „wir wollen ausdrückli­ch nicht einen Mister Supermann empfehlen“.

Der „Frankfurte­r Kreis“wurde von Rummenigge und den weiteren Spitzenklu­bs Borussia Dortmund, RB Leipzig, Borussia Mönchengla­dbach und Bayer Leverkusen initiiert. Der Bayern-Boss sprach von einem „sehr guten Meeting“. Man sei immer bereit, diese Gruppe zu vergrößern.

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Foto: Arne Dedert, dpa Markiger Auftritt, markige Worte: Bayerns Vorstandsc­hef Karl‰Heinz Rummenigge nach dem von ihm initiierte­n Treffen von 15 erlesenen Profi‰Klubs‰

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