Kommt der kostenlose Windelsack?
Junge Union will Familien von den Kosten entlasten
Landkreis Wer Kinder hat, der weiß, dass mit der Geburt eines Babys auch die Menge an Müll deutlich ansteigt. Die Mehrzahl der Familien setzt nach wie vor auf Einwegwindeln und die müssen in die Tonne. Folglich muss da mehr reinpassen und manchmal schadet es auch nicht, wenn die Abholzeiten einer schnelleren Taktung unterliegen. Doch diesen Service müssen die jungen Familien auch bezahlen. Das soll sich ändern, geht es nach der Jungen Union im Landkreis. Die Nachwuchs-Unionspolitiker haben einen Vorstoß unternommen, um die Familien von den zusätzlichen
Kosten zu entlasten. Der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben (AWV) soll kostenfreie Windelsäcke anbieten. Zugute kommen würde diese Idee auch pflegebedürftigen Menschen. Die JU Dillingen zieht bei der Idee mit, wie bei einem virtuellen Treffen besprochen wurde.
Franz Ost, JU-Kreisvorsitzender und Kreisrat, ist selbst junger Vater. „Die Kosten, die dem Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben durch dieses Projekt entstehen, halten sich im Rahmen. Es wäre ein gutes Zeichen für junge Familien in Nordschwaben, wenn wir ihnen entgegenkommen können, wie es andere Landkreise in Schwaben bereits getan haben.“Manuel Knoll, JU-Fraktionsvorsitzender in Dillingen, sagt: „Durch eine kostenlose Entsorgungsmöglichkeit setzen wir ein Zeichen für eine familienfreundliche Region und könnten auch pflegebedürftige Menschen entlasten. In beiden Fällen gibt es eine größere Anzahl an Betroffenen, die besonders auf Unterstützung angewiesen sind.“Zudem sei es gerade in der Corona-Krise eine willkommene finanzielle Entlastung für Familien.
Gerade im ländlichen Raum müsste man überlegen, wie man noch attraktiver für junge Familien werde. Ansonsten drohen Bevölkerungsrückgang und damit irgendwann auch strukturelle Schwierigkeiten. Nebeneffekt könnte sein, dass Windeln in Zukunft treffsicher im Sack landen, anstatt in öffentlichen Müllkörben oder in der Biotonne zu verschwinden. In der Begründung ihres Antrags an den AWV empfahlen die Nachwuchspolitiker, Betroffenen die Möglichkeit einer diskreten Antragstellung zu geben. Für viele pflegebedürftige Menschen sei die persönliche gesundheitliche Situation nicht einfach. Man müsse ihre Privatsphäre daher besonders schützen.