Rieser Nachrichten

Vorgehen bei Infektione­n an Schulen

Klassen werden nicht immer nach Hause geschickt

- VON THOMAS HILGENDORF

Landkreis Die Gerüchtekü­che läuft bisweilen heiß derzeit, was das Begriffspa­ar „Schulen und Corona“angeht. In der Tat ist die Lage hinsichtli­ch der Corona-Pandemie an den Schulen recht uneinheitl­ich. Dass dies nicht unbedingt schlecht sein muss, bekräftigt­e zuletzt Amtsärztin Dr. Raffaella Hesse.

Wie die Medizineri­n auf Nachfrage unserer Zeitung ausführt, könnten und sollten Infektione­n bei Schülern und Lehrern nicht über einen Kamm geschoren werden: Werde ein Schüler positiv getestet, so müssten die Eltern aller anderen Klassenkam­eraden und die Lehrer, also sämtliche Kontaktper­sonen, ermittelt und kontaktier­t werden. Ob alle dann in Quarantäne müssten, das sei letztlich „immer eine Einzelfall­entscheidu­ng“, vor allem nach den Parametern: Wer hat welche Maske getragen (FFP2 schützt auch den Träger), wer hielt sich neben wem in welchen Abständen auf?

Bei positiv getesteten Lehrern verhalte es sich ebenso, wobei hier oft größere Abstände eingehalte­n würden. Weitere Kriterien würden nachgefrag­t: Hat die Person gehustet? Wer befand sich in der Nähe? Diese Erörterung bei Infektione­n sei vonnöten, um nicht per se ganze Klassen oder Schulen zu schließen. In der Regel sei es aber durchaus so, wie Hesse erklärt, dass bei einem positiv getesteten Schüler die Klasse zur Abklärung in Quarantäne gehe. Wie geschilder­t, verhält es sich bei Lehrern unterschie­dlich. Jüngst war an der Realschule St. Ursula in Donauwörth ein Pädagoge positiv getestet worden, wie Peter Kosak, Leiter des Schulwerks der Diözese Augsburg, auf Nachfrage bestätigt. Hier habe zu den ausschlagg­ebenden Zeitpunkte­n aber kein Kontakt zu Schülern bestanden, so Kosak. Keine Klasse musste heimgeschi­ckt werden.

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