Lieber Hexe oder Kobold?
Mal überlegen, wie wäre es mit einem echten „Blocksberg“nebenan? Wo eine kleine Hexe mit ihrem Besen Kartoffelbrei über die Felder fliegt und mit wilden Zaubersprüchen mal Verwirrung stiftet, mal hilft? Fest steht, in vielen Kinderzimmern ist Bibi Blocksberg immer noch ein Erfolg. Seit 40 Jahren. Und auch ohne ein Blocksberg ums Eck sehr präsent, selbst in den Streamingportalen.
Oder hätte man lieber einen Kobold, der ausschließlich Schabernack treibt, schräge Witze formuliert und dazu wild in einer Schiffschaukel hin- und herschwingt? Im Gegensatz zu Bibi Blocksberg hat sich der kultige Kobold Pumuckl in den vergangenen Jahren rar gemacht. Bis auf die Originalfolgen mit Gustl Bayerhammer als Meister Eder ist nicht viel passiert. Doch zum gestrigen 100. Geburtstag von Pumuckls Schöpferin Ellis Kaut gibt es die gute Nachricht: Pumuckl soll neu verfilmt werden.
Im Homeoffice fällt die Entscheidung auf jeden Fall zugunsten des Kobolds aus. Der eigene Arbeitskosmos ist in etwa so überschaubar wie Pumuckls Ecke in Meister Eders Schreinerwerkstatt. Wie der Kobold auch schleicht man barfuß durch die Wohnung. Und weil es kaum noch sportliche Angebote gibt, spannt die Hose vermutlich auch bald so wie beim Pumuckl. Wer zudem ganz alleine zuhause hockt, fängt bestimmt bald an, laut mit sich selbst zu sprechen. Da ist es auf jeden Fall ein Trost, sich einzubilden, dass irgendwo ein unsichtbarer Kobold hockt.