Ein Happy End für die Tiere
Moviebande erfährt für den nachdenklichen Film „Die zweite Arche“eine Sonderehrung beim Deutschen Multimediapreis
Dresden/Nördlingen Die Organisatoren des Festivals zum Deutschen Multimediapreis hatten sich besonders ins Zeug gelegt und alle Veranstaltungen, die sonst in Dresden stattfinden, in die digitale Welt verlegt. So verbrachten Dieter Scholz, Lehrer an der Grundschule Mitte in Nördlingen, und seine ehemaligen Schüler Jannis Leister, Benedetta Tardugno, Lara Dannhorn und Mariella Zuber einige Stunden in Livestream-Videokonferenzen und Online-Workshops, um wenigstens ein bisschen Festival-Luft vom eigenen Kinderzimmer aus zu schnuppern.
Gefördert wird der Preis auch vom Bundesfamilienministerium. Ministerin Franziska Giffey sendete eine Videobotschaft an alle Teilnehmer.
Mit ihrem Trickfilm „Die zweite Arche“waren die jungen Filmemacher für den Deutschen Multimediapreis nominiert. Sie griffen darin das Thema Artensterben auf und produzierten in monatelanger, akribischer Arbeit einen Trickfilm in Stopp-Motion-Technik. Playmobilund Lego-Figuren kamen in einer selbstgestalteten Kulisse zum Einsatz. Rund 1500 einzelne Bilder wurden in der Szenerie aufgebaut und fotografiert und am Schluss zu einem dreiminütigen Film zusammengeschnitten. Mit GreenscreenTechnik kopierten sich die Schüler selbst noch in die Handlung.
Gerade diese akribische Arbeit, Dutzende von Tieren und Figuren gleichzeitig zu bewegen, würdigte die Jury bereits bei der Vorstellung des Nachwuchs-Werkes. Und auch bei der Preisverleihung sollte sich die Mühe der Grundschüler gelohnt haben. Die Jury verlieh der Moviebande den Sonderpreis in der Kategorie „Gruppenpreis“, der mit 1000 Euro dotiert ist. „Beim Zusehen wird schnell deutlich, wie wichtig Teamarbeit in diesem Stopp-Motion-Film war, wenn für die unzähligen Einzelbilder immer alle Tiere ganz gewissenhaft ein kleines Stück bewegt und die passenden Materialien, Geräusche und Kameraeinstellungen gefunden werden mussten“, so die Begründung der Juroren. Die hohe Eigenleistung der Kinder, die in einem pfiffigen Making-Of dargelegt wurde, beeindruckte die Jury außerdem.
Dabei war zwischendurch der Fortgang fraglich: Corona kam mitten in den Dreharbeiten und legte die Produktion zunächst lahm. Durch das leidenschaftliche Engagement von Dieter Scholz und mit der „großen Lust der Macher“, am Projekt weiterzuarbeiten, gelang es, den Film mit einem guten HygienePlan noch Anfang August fertigzustellen.
Die heutigen Fünftklässler Jannis, Lara und Mariella haben jedenfalls Feuer gefangen und machen auch privat weiterhin Trickfilme zu Hause – das sagten die Kinder in der Fragerunde mit den Moderatoren und Juroren im Video-Chat. Der Film „Die zweite Arche“ist bei YouTube zu sehen. Einfach nach „Die zweite Arche“und „Moviebande“suchen. Der Deutsche Multimediapreis mb21 hat die virtuellen Ausstellungsräume noch bis 30. November geöffnet. Ebenfalls einen Besuch wert unter www.mb21.de.