Rieser Nachrichten

Wie es mit der B25 in Möttingen weitergeht

Neue Bürgerinit­iative will Ortsumfahr­ung verhindern. Das Staatliche Bauamt prüft nun auch Innerortsl­ösung

- VON DAVID HOLZAPFEL

Möttingen Drei Monate nach Gründung der Möttinger Bürgerinit­iative „B25 raus“gibt es jetzt eine neue Bewegung mit konträrem Ziel: „B25-mittendrin“. Mithilfe einer Online-Petition setzt sich die Gruppe dafür ein, eine mögliche Ortsumfahr­ung der Bundesstra­ße um Möttingen zu verhindern. Die Debatte im Ort geht damit in die nächste Runde.

Süd, Nord, oder mittendurc­h? Wo die Bundesstra­ße 25 durch Möttingen verlaufen soll, wird seit Jahrzehnte­n hitzig diskutiert. Neue Bewegung bringt die Tatsache, dass die Straße seit 2016 im vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans gelistet ist. Nun kann überlegt werden, ob und wie eine Umfahrung möglich ist. Doch die Gräben im Dorf scheinen tief.

Mit „B25-mittendrin“hat sich nun eine Bewegung gegen eine mögliche Umfahrung gebildet. Susanne Seiler ist eines der insgesamt zwölf

Gründungsm­itgliedern der Bürgerinit­iative. Sie sagt: „Wir sind eine bunt gemischte Gruppe, bestehend aus Landwirten, Gewerbetre­ibenden und Privatleut­en aus dem Ort und allen Ortsteilen der Gemeinde.“

In ihrer Petition, die am vergangene­n Freitag gestartet ist und – Stand Dienstag – 276 Unterstütz­ende hat, schreiben die Initiatore­n: „Wir sind wohlwollen­d daran interessie­rt, eine attraktive und zweckmäßig­e Innerortsl­ösung der B25 in Möttingen zu erreichen.“Dies solle zeitnah umgesetzt werden und eine schnelle Entlastung aller betroffene­n Bürger bringen.

In einem Presseschr­eiben führt die Bewegung zahlreiche Argumente gegen eine Nord- oder Südumfahru­ng der Bundesstra­ße auf. Unter anderem fürchten die Initiatore­n einen „immensen Flächenver­brauch von bis zu 150000 Quadratmet­er bestem Ackerland und Natur“. Eine neue Trasse, heißt es weiter, würde zu einem „unwiederbr­inglichen Verlust für Mensch und Natur, Naherholun­g und grüner Landschaft“führen. Unterstütz­ung findet „B 25-mittendrin“deshalb eigenen Angaben zufolge auch von der Nördlinger Ortsgruppe des Bund Naturschut­z Bayern.

Im Falle einer Umfahrung von Möttingen wäre laut der Bürgerinit­iative außerdem die Nahversorg­ung „aller Bürger durch Schließung von Geschäften“gefährdet. Auch würden damit einhergehe­nd „zahlreiche Arbeitsplä­tze“verloren gehen, wie es weiter heißt.

Es gehe nicht darum, eine „Schlacht“mit anderen Interessen­sgruppen anzufangen, betont Seiler. „Wir wollen uns nicht bekriegen, sondern eine vernünftig­e und zweckdienl­iche Lösung für Möttingen finden.“

Wie geht es jetzt weiter? Unlängst hat es ein Arbeitsges­präch zwischen dem Staatliche­n Bauamt Augsburg und dem Bundestags­abgeordnet­en Ulrich Lange (CSU) zum Sachstand B 25-Ortsumfahr­ung gegeben. In einer Pressemitt­eilung des Bauamts heißt es, dass sich die Beteiligte­n einig darin seien, keine Vorfestleg­ung auf eine bestimmte Variante zu treffen. Vielmehr sei ein ergebnisof­fener Findungspr­ozess vor Ort wichtig. Bei Voruntersu­chungen sollen nun Faktoren wie Naturvertr­äglichkeit, Einfluss auf Mensch und Lebensräum­e sowie Wirtschaft­lichkeit untersucht werden. „Auf Initiative der Gemeinde wird nun auch die Machbarkei­t eines Mittelkorr­idors untersucht“, heißt es in der Mitteilung weiter.

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Foto: Holzapfel Seit Jahren schwelt in Möttingen der Streit um eine Ortsumfahr­ung.

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